Eupen und Umgegend (1879)/288

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Eupen und Umgegend (1879)
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Bewältigung der in den Minen vorhandenen außerordentlichen Wassermengen. Die Minen zeichnen sich durch einen großen Reichthum an Blei- und Zinkgehalt und durch zahlreiche künstliche Arbeiten besonders in der Kanalisation aus. Die mechanischen Vorarbeiten erzielen bei den Bleierzen einen Gehalt von 80 bis 82 %, bei den Zinkerzen einen solchen von 50 %. Die Produkte werden in eignen Gießereien der Gesellschaft verarbeitet. Silber — das einzige in Belgien gewonnene derartige Material — findet sich in geringer Menge, 160 Gramm per Tonne, ist aber rein genug, um mit Nutzen ausgezogen zu werden. Das Blei, welches drei Viertel des Werthes aller erzeugten Producte repräsentirt, ist sehr gesucht und wird in den Bleiweiß- und Krystallfabriken gebraucht.

       Das Gesellschaftskapital beträgt 2,750,000 Franks, der Gewinn wechselte zwischen 10 und 33 %.

       Zu dem Etablissement gehören mehre Wohngebäude, eine Kirche, mehre Schulen und verschiedene Einrichtungen für das materielle und moralische Wohl der Arbeiter.

       Eine gelegentliche Besichtigung der Werke möchte ich schon aus dem Grunde dringend empfehlen, weil sich hier die größte Dampfmaschine des Kontinents befindet.

       Von Altenberg bz. Moresnet aus führt ein Fußweg ohnweit der evangelischen Kirche, des, ob seiner Gastlichkeit und seiner herrlichen Lage wegen zu einem guten Namen gelangten, „Casino“ und einer in weiterem Umkreise bekannten Mineralwasser-Fabrik vorüber, entlang an einem hübschen großen Weiher, nach dem romantischen Geulthale, an dessen linker Seite sich die „Emmaburg“, richtiger „Eyneburg“ auf schroffen Felsen erhebt. Nachdem wir den Geulbach überschritten, führt uns ein Fußweg aufwärts auf den ehemaligen Burghof.

       Nach andern Nachrichten hat die „Eyneburg“ auf dem links des Weges befindlichen Felsen gelegen, der an zwei Seiten von dem Geulbache bespült wird, während auf demjenigen Felsen, auf dem die jetzige Eyneburg steht sich nur ein hoher Thurm befunden habe, der mit der Burg durch eine hölzerne Brücke in Verbindung gestanden. Dieser Thurm sei als Auslugeposten benutzt worden und unter dem Namen „Rabenthurm“ bekannt gewesen.