Eupen und Umgegend (1879)/273

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Eupen und Umgegend (1879)
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       Das Dorf Astenet liegt an dem Widbach, der in Walhorn aus mehren sehr reichen Quellen entspringt und in der Nähe der Emmaburg in die Geule, auch Göhlbach[1] genannt, in einem lieblichen Thale, das sich von Aachen aus bis nach Belgien hin erstreckt, mündet. Es muß wohl schon im 15. Jahrhundert bestanden haben, wenigstens deutet das Vorhandensein einer Schmiede und eines Brauhauses zu jener Zeit auf ein solches hin, auch sind damals bereits mehre Höfe in den Lehenbüchern und sonstigen Urkunden erwähnt, als: „das Stocklehen“, „ein Hof mit Mühle“, „die Crümmel'sche-Mühle“ und im 16. Jahrhundert „der Mützhager-Hof“.

       Im 11. Jahrhundert dürfte Astenet aus einem Gute bestanden haben, dessen Besitzer sich Ritter von Astenet nannten. Nach dem Tode des Herrmann von Astenet jedoch, mit welchem diese Ritter im männlichen Geschlecht ausgestorben zu sein scheinen, hat jedenfalls eine Theilung der Besitzungen stattgefunden, ans welcher dann die oben genannten Höfe sich gebildet haben.

       Das Stocklehen erhielt im Jahre 1416 Scheiffarth von der Heiden, der muthmaßlich eine von Astenet zur Frau hatte, als Lehen und kaufte im Jahre 1423 von Katharina von Astenet — Nonne in der Abtei Hergenrath — deren Antheil an dem Hofe für einen Zins von 8 brab. Gulden. Im Jahre 1478 wurde der Drost Wilhelm von dem Panhaus, welcher eine Tochter des Johann von der Heiden geheirathet hatte, mit dem Hofe belehnt.

       1505 starb Winand von der Heiden und hinterließ drei Söhne und eine Tochter, von denen Winand Haus und Hof erwarb, von welchem 1510, nach seinem Tode, sein Bruder Johann die Besitzung übernahm. Dessen Schwester Maria, verehelichte von Kaldenbach kam mit Johann in einen Rechtsstreit, der erst am 15. Dezember 1517


  1. Die Göhl (Geule) entspringt auf den Höhen zwischen Lichtenbusch und Berlotte, auf einer Terrainerhebung von 282,46 m. Sie überschreitet in der Nähe der aachen-lütticher Landstraße die Gränze in einer Höhe von 156,92 m, nachdem sie fast an derselben Stelle den von Lontzen herabkommenden Hohnbach aufgenommen hat, und ergießt sich in die Maas.