Eupen und Umgegend (1879)/241

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Eupen und Umgegend (1879)
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residens“ fungirt, ist nicht bekannt; nur soviel weiß man, daß im Jahre 1633 neben der Kanzel ein Priester mit Namen Wilh. Herren (gest. 3. April) begraben wurde. Noch vorhandene kleine, zierliche, gothische Grabkreuze aus dem Anfange des 17. Jahrhunderts (1606), weisen darauf hin, daß schon frühe ein Priester an der Kirche thätig war. Die Einwohner von Kettenis wünschten, daß ihre Kirche zur Pfarrkirche erhoben werde. Sie wandten sich deßhalb an den Fürstbischof Ferdinand von Lüttich und ihr Gesuch wurde genehmigt. Durch Vermittlung und Zustimmung des Pfarrers Voots von Walhorn wurde Kettenis durch bischöfliche Urkunde vom 11. August 1648 von Walhorn losgetrennt und zur selbstständigen Pfarre erhoben. Das Recht, den Pfarrer zu präsentiren, hatte der Pfarrer der Mutterkirche Walhorn. Der erste Pfarrer war Jacobus Jacobi, gewöhnlich Jacobus Jacquet genannt. Er war geboren in Mortier und früher Deserritor der Kirche. Streitigkeiten mit der Gemeinde über sein Einkommen, sowie über Reparatur des Pfarrhauses veranlaßten ihn, im August des Jahres 1655 Kettenis zu verlassen und seinen Aufenthalt in Tongern zu nehmen. Seine Stelle vertrat nun ein Priester, Namens Franciscus Goffart. Er verließ Kettenis am 10. Mai 1660. Man bat nunmehr den Pfarrer Jacobi zurückzukehren, was dieser auch that, nachdem man ihm versprochen, sein Gehalt um 100 Gulden zu erhöhen und das Pfarrhaus zu restauriren. Er starb im Jahre 1675 am 2. December, nachdem er der Kirche ein noch auf dem St. Anna-Altare befindliches Bild geschenkt hatte. Ihm folgte Pastor Longhaie. Er kam 1675 und starb am 19. März 1705. Der dritte Pfarrer war Heinrich Martens, kam 1705, starb am 18. März 1721. Unter ihm wurde 1716 die Kaplanei gegründet. Der erste Kaplan hieß Cornelius Hagen. 1711 wurde der Thurm der Kirche reparirt, 1716 eine Schule erbaut. (Wahrscheinlich das jetzt noch unter dem Namen „Alte Schule“ bekannte Haus). Die nun folgenden Pfarrer waren:

4. Gottfried Olivier. von 1722, † 1740 am 8. März.
5. Johannes Gerardus Bui, von 1740, † 1743.
6. Johannes Radermacher von 1744, † 1778 am 17. März.
7. Johannes Huschet, von 1778, † 1790 am 21. Februar.
8. Wilh. Jos. Steinfeldt, von 1790 im Juni, † 1821, 5. Juli.
9. Johannes Nicl. Zervais, von 1821, verließ Kettenis 1825, † 1834 am 14. Juli.
10. Johannes Simon Maaß (bisher Beneficiat in Nispert), kam 1825 im März, ging fort 1832 am 15. Febr., † am 30. April 1862 als Rector in Faymonville, 65 Jahre alt.