Eupen und Umgegend (1879)/213

aus GenWiki, dem genealogischen Lexikon zum Mitmachen.
Zur Navigation springen Zur Suche springen
GenWiki - Digitale Bibliothek
Eupen und Umgegend (1879)
<<<Vorherige Seite
[212]
Nächste Seite>>>
[214]
Eupen-und-umgegend-1879.djvu
Hilfe zur Nutzung von DjVu-Dateien
Texterfassung: korrigiert
Dieser Text wurde anhand der angegebenen Quelle einmal korrekturgelesen. Bevor dieser Text als fertig markiert werden kann, ist jedoch noch ein weiterer Korrekturdurchgang nötig.



       Noch wird 1577 Mechtildis, Tochter der Eheleute Peter Spee und Katharina von dem Panhaus genannt.

       Im 17. Jahrhundert, wurde in Walhorn Dr. Nikolas Wilhelm Beckers, Leibarzt des Kaisers Leopold I., geboren, welcher von diesem zum Freiherrn von Walhorn erhoben wurde. Er starb 1705, nachdem er mehre fromme Stiftungen in verschiedenen Kirchen von Aachen gemacht hatte; u. A. stiftete er 1688 in der ehemaligen Augustiner- jetzigen Gymnasialkirche, nach einem links in der Mauer angebrachten Monument, dort einen Altar. Der Sohn seines Bruders Heinrich, Peter Deodatus Beckers, Freiherr von Walhorn trat 1711 eine Erbschaft seines Onkels an seine Mutter ab.

       Im Jahre 1724 den 20. August starb in Aachen der Kanonikus der dortigen Münsterkirche Alexander de Walhorn.

       Die „Bank Walhorn“ zerfiel in zehn Bürgermeistereien: Walhorn, Astenet, Hauset, Hergenrath, Eynatten, Raeren, Neudorf, Kettenis, Merols und Rabottrath, deren jede einen Bürgermeister und Steuer-Empfänger hatte. Es bestand auch ein eigenes Bankgericht in Walhorn, aus einem Drossard, sieben Schöffen, mehren Prokuratoren und einem Gerichtsschreiber bestehend, das Prozesse schlichtete, Verbrecher zum Tode verurtheilte und hinrichtete.

       Am 17. Dezember 1792 zeigten sich in Walhorn die ersten französischen Truppen, die bis an die Roer vorrückten und dort ihre Winterquartiere bezogen. 1793 zurückgedrängt, rückten sie 1794 wieder vor und, nachdem am 23. September, einem Sonntage, Morgens 7 Uhr die letzten kaiserlichen Truppen durch Walhorn gezogen waren, zeigte eine Stunde später schon sich ein Piquet französicher Dragoner. Im Gegensatz zu früher begann schon durch diese Vorhut eine Plünderung der Einwohner und als am folgenden Tage die französische Armee im walhorner und lontzener Felde ihre Lager aufschlug, und der General Lefebvre eine 24stündige Plünderung gestattete, wurde Nichts geschont, so daß es bald auch an Lebensmitteln gebrach.

       Eine natürliche Folge hiervon war eine außerordentliche Theuerung in dem folgenden Winter, und, da es naturgemäß an jeder Arbeit und jeglichem Verdienste fehlte, eine allgemeine Hungersnoth.