Eupen und Umgegend (1879)/069

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Eupen und Umgegend (1879)
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den Leser jedoch nicht zu ermüden, werde ich von jetzt an nur in gedrängter Kürze die hervorragendsten Ereignisse von allgemeinein Interesse mittheilen, während ich in Bezug auf Kirchen, Institute, Industrie ec. auf Abschnitt II verweise.

       Dem Elementarschulwesen wurde im Jahre 1858 durch Verlegung der Stadthaus-Knabenschule in das frühere Gensdarmerie-Gebäude, Errichtung je einer weiteren Klasse an der Knabenschule in Gospert und der Mädchenschule unter der Haas, sowie Aufbesserung der Lehrergehälter, anerkennenswerthe Beachtung geschenkt. Die Gesammtausgaben für die Elementarschulen betrugen ausschl. der Gebäude 4000 Thlr. — Am 4. Februar wurden die Neuvermählten Prinz Friedrich Wilhelm und Prinzeßroyal Viktoria in Herbesthal, dem ersten Orte preußischen Gebietes durch den Bürgermeister, die Stadtverordneten und 12 Ehrenfräulein begrüßt und wurde dem hohen Paare bei dieser Gelegenheit von Fräulein Laura TheLosen ein Blumenstrauß und ein, vom Lehrer Mondorf verfaßtes, sinniges Gedicht überreicht.

       In der Gemeinde-Wählerliste von 1859 finden sich verzeichnet: 27 Wähler I. Abtheilung mit 4273 Thlr., 29 Wähler II. Abtheilung mit 4269 Thlr. und 445 Wähler III. Abtheilung mit 4244 Thlr. — Die Privatwohlthätigkeit hat sich, wie stets, wieder glänzend bewährt, welchem Umstande es zuzuschreiben ist, daß in hervorragender Weise den wiederholt eingetretenen Nothverhältnissen gesteuert werden konnte. — Am 18. August wurde, hauptsächlich in den höher gelegenen Theilen der Stadt, ein leichter Erdstoß in perpendikulärer Richtung bemerkt.

       Am 15. November 1860 wurde die neu errichtete königliche Telegraphen-Station dem öffentlichen Verkehr übergeben.

       Aus einer für das Jahr 1861 zusammengestellten Statistik des Kreises Eupen sind die folgenden Angaben ersichtlich: die Bevölkerungs-Aufnahme vom Dezember 1861 ergibt für die Stadt 13,186, für die Landgemeinden 10,554 Seelen. Der Zuwachs seit der Zählung von 1846 beträgt nur 1668 Seelen. Am Schlusse des Jahres waren 4300 Personen als Fabrikarbeiter, 700 bei Maschinenfabrikation und Bergbau und im handwerksmäßigen Verkehr 730 Meister mit 800 Gehülfen und Lehrlingen thätig; die Zahl der Kaufleute (Groß- und Kleinhändler,