Der Regierungsbezirk Aachen (1850)/125

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Der Regierungsbezirk Aachen (1850)
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Ac regbez kaltenbach 1850.djvu
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eines Friedensgerichts und einer Forstinspektion. Nach diesem in frühern Zeiten schwer zugänglichen Orte führen gegenwärtig 4 gute Straßen, wodurch Gemünd bedeutend gewonnen hat und sein Verkehr merklich gehoben worden ist.

Die Urft, (1000) Urfeda, entspringt im großen Dahlemer Walde, fließt in nordöstlichem Bogen von Schmidtheim bis Nettersheim, dann nordwestlich an den Dörfern Urft, Sötenich und Call vorüber und mündet bei Gemünd in die Oleff. Beim Dorfe Schmidtheim ist sie noch ein unbedeutendes Bächlein. Im Süden dieses Dorfes befindet sich die 1800' hohe Wasserscheide, welche die Urft von der Kyll und Ahr trennt. Am rechten Ufer steigt dieser Scheiderücken plötzlich steil an und senkt sich sanft nach Nordosten zur Erft; am linken Ufer findet das Entgegengesetzte statt; hier liegt die Firste mehr der Oleff genähert. Im Gebiete der Urft begegnen wir den früher bezeichneten mächtigen Kalk- und Sandsteinlagern, welche der Fluß nun häufig quer durchsetzen muß. Je nachdem sein Lauf durch Kalk-, Schiefer-, Grauwackegestein oder bunten Sandstein führt, sind auch die Ufer steil und felsig oder sanft und erdig. Am deutlichsten zeigt sich dieser Unterschied in der Vegetation dieser Gegend. Wo Kalkboden (hier Dinkelboden genannt) auftritt, da sind nicht bloß bessere und üppigere Getreidefelder, Weiden und Gärten, sondern da zeigt sich auch eine reichere und mannichfaltigere Wald-Flora.


Das alte Pfarrdorf Schmidtheim gehört zur Bürgermeisterei Mermagen, ist 4¾ Stunden von Gemünd und 8,92 Meilen von Aachen entfernt und zählt 443 Einwohner. Es hat einen fruchtbaren Kalkboden, welcher theilweise aus