Züllichau/Einwohner 1700

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Quelle der Daten

Titel
Einwohner der Stadt Züllichau um 1700
Titelzusatz
mit Vorfahren und Nachkommen
Anmerkungen
nach handschriftlichen Quellen zusammengestellt
Autor
Rudolf Beysen, 1966
Publikation
bislang unveröffentlichtes Manuskript

Bearbeitung für die Neumark-L

Scans des Manuskripts
Werner Girke, Berlin, Deutschland
Auswertung für Neumark-L
Siegfried Rambaum, Ithaca, New York USA

Alphabetischer Namensindex nach Familiennamen

A B C D E F G H IJ K L M N O P Q R S T U V W XZ

Einleitung

                EINWOHNER der Stadt ZÜLLICHAU um 1700
                    mit Vorfahren und Nachkommen
 
                   Nach handschriftlichen Quellen
                         zusammengestellt
                      von Rudolf Beysen 1966



Zu den Opfern des letzten Weltkrieges zählt auch die elfbändige Samm-
lung handgeschriebener Leichenpredigten auf Verstorbene, die in Züllich-
au in der Zeit von 1672 bis 1750 beerdigt worden waren,  also hauptsäch-
lich auf Einheimische und Bewohner der nächsten, dem Stadtgebiet verbun-
denen Umgebung.  Die Sammlung war -- wohl leihweise -- Anfang der dreis-
siger Jahre in das Geh. Staatsarchiv in Berlin-Dahlem gelangt und  wurde
dort auch von Familienforschern,die um diesen Standplatz wußten,benutzt.

Herr Peter von Gebhardt hatte sich vorbehalten, sie in einer Art Auswer-
tung, wie sie später von Fritz Roth in Boppard für gedruckte Leichenpre-
digten verwirklicht wurde,  zu  veröffentlichen.  Er ist über die ersten
Vorarbeiten  nicht  hinausgekommen,  beim Einmarsch der Russen wurde die
Sammlung ein Raub der Flammen,sein Vorhaben mitzerstört. Bei seinem Tode
hinterließ Herr v. Gebhardt eine handschriftliche Auswertung der Bände I
bis III ganz, des Bandes IV teilweise,offenbar aus erster zügiger Durch-
sicht,  wobei das Ergebnis für jede einzelne Leichen-Predigt jeweils auf
einem DIN-A4-Blatt niedergeschrieben oder dargestellt wurde (Ahnenbezif-
ferung hatte er nicht angewandt). Auf diese Weise ist uns wenigstens der
ältere und, ich möchte sagen, der wertvollere Teil der Sammlung erhalten
geblieben. 

So besteht also der Gebhardtsche Nachlaß,  den heute das Geheime Staats-
archiv behütet, aus 427 einzelnen DIN-A4-Blättern und einem Inhalts-Ver-
zeichnis.  Dieses Verzeichnis läßt erkennen, daß 18 Auswertungen in der
tollen Zeit des Russeneinmarsches verlorengegangen sind, wie auch viele
der erhaltenen Blätter Spuren von Mißhandlungen zeigen,  als hätten sie
verstreut im Schmutz umhergelegen und seien getreten worden.

In diese Arbeit habe ich die Gebhardtschen Auswertungen nicht unbesehen
übernommen, dazu kannte ich die Züllichauer Verhältnisse sowohl aus den
Leichenpredigten als auch aus den Kirchenbüchern zu gut.Ich habe einige
Lesefehler richtiggestellt.  Hätte Herrn von Gebhardt der Tod  noch die
Zeit gelassen, die Auszüge untereinander zu vergleichen, so wären diese
Fehler bestimmt nicht stehen geblieben,  denn sie führten zu Widersprü-
chen. Herr von Gebhardt hatte gewiß nicht damit gerechnet, seine Arbeit
nicht vollenden zu können,denn seine Handschrift war nicht in dem Sinne
beeinflußt, sie fremden Augen lesbar zu machen,  sondern der Eile ange-
paßt und nur ihm selber genügend,also sehr flüchtig und an einigen Stel-
len gradezu unleserlich. Verbleibende Widersprüche,  besonders in Zeit-
angaben und Vornamen,die in Fehllesungen oder in der Nachlässigkeit der
Geistlichen (der ich seinerzeit in Züllichau an Hand der 1575 beginnen-
den Kirchbücher mehrmals auf die Spur kam)  gleichzeitig begründet sein
könnten, mußten stehenbleiben.

Die Leichenpredigten aus der Gebhardtschen Sammlung, einschließlich der
verlorengegangenen, sind von mir durchnummeriert worden;sie zählen lau-
fend [**002**] in der inneren Randspalte von 1 bis 445.

Eine weitere  benutzte zusammenhängende Quelle bilden die drei noch er-
haltenen rathäuslichen Teilungs-Bücher aus Züllichau,  die Bände 12 bis
14,  die den Krieg als einzige einer längeren Reihe überstanden.  Diese
Teilungsbücher enthalten die Niederschriften von Verhandlungen, Verein-
barungen, auch Bestandsaufnahmen,  die bei einem Todesfall oder für den
Fall seines Eintretens die Bewertung und  Verteilung des Nachlaß an die
Erbberechtigten oder Sicherzustellenden, meist in derer oder ihrer Ver-
treter Gegenwart, vor dem Rate der Stadt regelten. Es handelt sich also
in der Hauptsache um Erbvergleiche vorsorglicher oder erfüllungsreifen-
der Art,meist friedlich ausgehandelt und entschieden und durch die Auf-
nahme in die Teilungsbücher amtlich bekräftigt, kurz gesagt um das, was
man sonst im Volke früher Richtigkeitmachen nannte. Die sogenannte Ver-
lassenschaft [moderner Ausdruck:  Hinterlassenschaft] wird dabei bis in
die geringfügigsten Einzelheiten aufgezählt, so daß uns diese Teilungen
einen guten Begriff von den Besitzungen und Hausständen ihrer Zeit, von
Kleidung, Wäsche, Geschirr, Haus-, Garten- und Küchengeräten, Handwerk-
zeug, Bücherei, Bildern, Schmuck usw. vermitteln.

Die genannten Bände umfassen die Zeit 1681-1723 und bieten in familien-
geschichtlicher Hinsicht eine gute Ergänzung der Leichenpredigten.  Ei-
nige Teilungen bringen auch ganz neue Familiennamen. Ihren verwertbaren
Einwohnerkreis liefern Teilungen zunächst natürlich durch die Beteilig-
ten selber, dann vornehmlich dadurch,  daß die Lage des fast immer vor-
handenen Haus- u. Grundbesitzes durch die namentlich genannten Nachbarn
gekennzeichnet wird, und die Gläubiger und Schuldner mit ihren Beträgen
namentlich,  und meist noch mit ihrem Beruf, angeführt werden.  Der 12.
Band der Teilungen trägt im Staatsarchiv das Zeichen C3,der 13. und 14.
die Zeichen C4 und C5, mit welchen sie auch hier unterschieden werden.

Das Geheime Staatsarchiv in Berlin-Dahlem bewahrt noch einige lose Auf-
zeichnungen  und Quellen auf , die sich auf Züllichau beziehen  und für
diese Arbeit mitverwertet wurden, so Ahnen- und Stamm-Listen, z. T. von
unbekannter Herkunft, ein Tuchknappenverzeichnis aus dem Jahre 1722,Ab-
lichtungen mehrerer Leichenpredigten, .von denen einige über die von v.
Gebhardt erfaßten hinausgehen,wenige kurze Angaben aus älteren Tlgsbän-
den, also nur  glücklich und zufällig  Erthaltenes und Aufgehobenes von
leider nur geringem Umfang.  Auch des Verfassers eigene Ahnen-Liste und
Arbeiten im Deutschen Roland 1940-1942, freilich ohne die dortigen Feh-
ler,haben Beiträge,wenn auch häufig nur ergänzender Art, geliefert. All
die letztgenannten Quellen, soweit sie etwas Zusammenhängendes bildeten,
sind gleichfalls laufend benummert worden,  und zwar von 501 bis 746 in
der linken,äußeren Seitenspalte.Falls sie nur Ergänzendes brachten,sind
die Nachrichten dieser Quellen in die Reihe der Leichen-Predigten, doch
deutlichen ihnen abgesetzt, eingefügt wor-[**003**]den.

Die in Leichen-Predigten, Teilungen oder sonstigen Quellen vorkommenden
Personen sind hier mit Zu- und Vornamen nach dem ABC angeordnet. Ausge-
nommen wurden nur diejenigen, die als Kind gestorben sind oder sich aus
anderer Gewißheit nicht fortpflanzenten; sie erscheinen nur im zusammen-
hängenden Text. Mithin werden die meisten Einwohner zweimal genannt.

Erklärung der Zeichen und Abkürzungen

Die nicht erklärten Abkürzungen wurden aus der Urschrift
oder aus den Gebhardtschen Aufzeichnungen übernommen

* ........ geboren, Geburt
oo ....... verheiratet, heiratet, Heirat
+ ........ gestorben, verstorben, Tod
+ Name ... unmittelbar vor Namen zeigt das + an, daß die Betroffenen am
           Tage der Beisetzung oder der Teilung oder zu sonst einem, aus
           dem Text erkennbaren, Zeitpunkt nicht mehr lebten
: ........ Doppelpunkt zwischen Vornamen trennt Tochter oder Sohn vom Vater

A - Vornamen

Cath. = Catharina; Chn. = Christian; Chph. = Christoph; Dor. = Dorothea;
Elis. = Elisabeth;  Friedr. = Friedrich;  Gottf. = Gottfried;  Gottl. =
Gottlieb; Heinr. = Heinrich;  Joh. = Johann; Magd. = Magdalena; Marg. =
Margaretha; Wilh. = Wilhelm

B - Wörter

(für alle Fälle und Geschlechter der Ein- und Mehrzahl)

a.d.= an der; a.d.H.= aus dem Hause; Ält.,ält.= Ältester (e, es), ältester
(e,es); Ass.,-ass.= Assessor,-assessor; Bg.= Bürger; Bgmstr= Bürgermeister;
begr.= begraben; Bl.= Blatt; Brauverw.= Brauverwandter; brandenb.= branden-
burgisch; D.R. = Deutscher Roland [Zeitschrift, 1940 u.1941 Seiten 127,154,
164,174,187, 1942 Seite 4, Aufsätze des Verfassers über Einwohner der Stadt
Züllichau, eine Quelle, die inhaltlich in der vorliegenden Arbeit aufgegan-
gen ist, jedoch unter Berichtigung der Fehler]; ebs.= ebenso; Ff/O = Frank-
furt a.d.Oder; Ger.= Gericht; Ger.Ass.= Gerichts-Assessor;  get. = getauft;
GStA= Geheimes Staatsarchiv in Berlin-Dahlem; -hdl.= -händler; Hdlsm.= Han-
delsmann;  Hofger.= Hofgericht; J.= Jahr; -j.= -jahr; Kd.= Kind; Kdr.= Kin-
der, Kfm.= Kaufmann; Kf.u.Hdlsm.= Kauf- u. Handelsmann; Kr.= Kreis; kurf.=
kurfürstlich; Lp.= Leichen-Predigt; Ltn.= Leutnant; luth.= lutherisch; M.=
Mutter; "M." vor Namen von Geistlichen = Magister; Mstr., -mstr.= Meister,
-meister; NN = unbekannter Vor- oder Familienname [nomen nescio, den Namen
kenn ich nicht]; n.= nach; Nm.= Neumark; P.p.= Pastor primarius; Pr.= Pro-
vinz; Ratm.= Ratmann; Ratsh.= Ratsherr; reg.= regierender; s.= siehe; s.a.
= siehe auch; So.= Sohn; Sö.= Söhne; Tlg.= Teilung; Tm.= Tuchmacher; Tsch.
= Tuchscherer; u.= und; V.= Vater; Verf. = Verfasser; -verw.= -verwandter;
W.= Widerspruch; Wj.= Wanderjahre; Wo.= Woche; Wsch.= Wanderschaft; Wwe. =
Witwe; Z. = Züllichau; zw. = zwischen. [**004**]

Die Arbeit ist im Jahre 1966 erschienen und es hat genau fünf Exemplare gegeben. Die Nr. 1 habe ich, 2. GStA Berlin, 3. Deut. Bibl. Frankfurt, 4. Siemens, 5. Exemplar beim Bearbeiter Beysen.

Baurat i.R. Dipl.-Ing. Rudolf Beysen ist am 15.10.1968 verstorben.

Mein Exemplar trägt folgenden eingebundenen, maschinenschriftlichen Vermerk:

"Der Verfasser hat diese Arbeit der Arbeitsgemeinschaft ostdeutscher Familienforscher geschenkt und ihr in seinem Schreiben vom 23.10.1966 die Auswertung und Verwendung nach freiem Ermessen gestattet."

Dr. Gerd C. Schmerse, Moderator Neumark-L, Leiter FST Neumark AGoFF


Namensauszüge




Kontakt: Siegfried Rambaum some mail



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