Tappensches Familienbuch (1889)/206

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Tappensches Familienbuch (1889)
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      151. Wilhelm Ludwig Theodor, Buchdruckereibesitzer und Königlicher Lotterie-Einnehmer zu Soest, geboren zu Langlingen am 23. Juni 1847.

      Er verheiratete sich am 30. Juni 1881 mit Marie Caroline Bertha Wilhelmine Plathner (geboren zu Gronau am 16. Juni 1857). Tochter des Rentners Carl Plathner und der Marie geb. Bruns zu Gronau.

      Er besuchte von Ostern 1862 bis dahin 1863 das Gymnasium Andreanum zn Hildesheim, absolvierte behufs Erlernung des Buchhandels eine vieijährige Lehrzeit bei seinem Vetter, dem Hofbuchhändler und Buchdruckereibesitzer Carl Tappen zu Sigmaringen (Nr. 134) und fungierte dann als Gehülfe vom 1. Juli 1867 an in der Schäfer’-schen Buchhandlung zu Magdeburg und von März 1868 an in der Villaret'schen Buchhandlung zn Erfurt.

      Zum 1. Oct. 1869 trat er als Einjährig-Freiwilliger beim 1. Bat. des 2. Westfälischen Infant.-Regiments Nr. 15 (Prinz Friedrich der Niederlande) zu Minden in den Militärdienst und machte bei diesem Truppenteil in der 13. Division des VII. Armeekorps zunächst als Unteroffizier, vom 21. Novbr. 1870 an als Vice-Feldwebel den deutsch-französischen Krieg mit. In diesem nahm er teil an den Schlachten bei Colombey vom 14. Augest und bei Gravelotte vom 18. August, hierauf an den schweren Strapazen der Cernierung von Metz, nach dessen Kapitulation er mit seinem Bataillon bis zum 24. Novbr. in Metz lag. Am 25. Novbr. marschirte er mit seinem Bataillon, welches dem Detachement zur Cernierung von Montmedy zugetheilt war, nach Marville ab. Nachdem aber inzwischen das ganze VII. Armeecorps für den südlichen Kriegsschauplatz bestimmt war, fand nach erfolgter Ablösung der Rückmarsch nach Metz am 30. Novbr. und von dort der Weitermarsch am 5. Decbr. über Chaumont, Chatilion a. d. Seine nach Troyes statt, wo sein Bataillon vom 14. bis 28. Decbr. als Besatzung verblieb. Nach einigen weiteren Streifzügen nach Montbard, Auxerre und zurück über Chatilion a. d. Seine, erfolgte von hier aus am 14. Jan. 1871 der Weitermarsch zur Vereinigung der neugebildeten Südarmee, deren Tätigkeit durch Vertreibung der Bourbaki'schen Armee auf Schweizergebiet bei Pontarlier ihren Abschluss fand. An diesen Operationen nahm er bis zu Ende teil und erhielt namentlich wegen seines tapferen Verhaltens in dem Rekognoscierangsgefecht bei Vorges am 26. Januar das Eiserne Kreuz 2. Klasse. Durch Patent vom 27. Mai 1871 zum Sekond-Lieutenant der Reserve ernannt kehrte er nach erfolgter Demobilmachung und Entlassung am 16. Juni wohlbehalten zu den Seinigen zurück.

      Am 1. Septbr. 1871 trat er provisorisch wieder in die Villaret'sche Buchhandlung zu Erfurt ein, fungierte als Gehülfe ferner von 1. Decbr. ejusd. an in der Buchhandlung von C. Hingst Nachfolger zu Stralsund, vom 15. April 1873 bis Ende März 1874 in der Th. Ackermann'schen Buchhandlung zn München und vom 15. Oct. 1874 bis 15. Juni 1875 in der Buchhandlung von Hoffmann und Campe zu Hamburg.

      Am 1. Juli 1875 übernahm er die käuflich erworbene Ritter’sche Buchhandlung zu Soest, wo er im Novbr. 1881 durch Kauf auch in den Besitz eines eignen Hauses gelangte.

      Durch Patent vom 14. Mai 1881 zum Premier-Lieutenant der Landwehr-Infanterie ernannt, wurde ihm bei Ablauf seiner Militärdienstzeit am 30. Septbr. 1882 die Landwehr-Dienstauszeichnung 2. Klasse verliehen und auf sein Gesuch mittels Kabinets-Ordre vom 13. Febr. 1883 der Abschied bewilligt.

      Nachdem derselbe im Novbr. 1884 neben seiner Buchhandlnng noch eine Buchdruckerei eingerichtet hatte, verkaufte er die Buchhandlung zum 1. Jan. 1886. Mittels