Tappensches Familienbuch (1889)/088

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Tappensches Familienbuch (1889)
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und Christliche Pflicht dahin anweisen, dass Sie sich über den herrlichen Wohlstand des sel. Mannes nebenst uns vielmehr erfreuen. Indessen als wir jetzo den entseelten Cörper und die abgelebte Glieder unsers sel. Herrn Doctoris in die traurige Todes-Grufft einsenken lassen, So haben die zuvor Hochgedachte Durchlauchstigste Fürsten und Herren, wie auch die Durchlauchtigste Fürstin uud Frau Dero Fürstl. Gnad und Hulde, welche Sie zu dein sel. Herrn Tappio getragen, herrlich zu erkennen geben, indem Sie durch Dero Hochansehnliche Herren Abgesandte dem sel. Herrn Doctori das letzte gnädigste Geleite bis zu seiner Ruhestäte mildigst ertheilen lassen. Welches wie es denen Hochbetrübten Leidtragenden zu sonderbahrer Erquickung und Trost gereichet, also dankken Sie für sothane Fürstl. Gnade in tieffster devotion unterthänigst, wünschende von Hertzen, dass der grosse Gott Ihr Fürstl. Durchl. mit allem Hoch-Fürstl. Glück und Seegen, nach Wunsch der Grossen in der Welt, beseeligen und Dero Fürstl. Lebens-Jahre zu dergleichen hohen Ziele gedeyen lassen wolle. Erkennen sich auch denen Hochansehnlichen Herren Abgesandten höchst verpflichtet, für die auff erhaltene gnädigste commission übernommene Mühewaltung, nichts mehr verlangende, als denenselben zu allen behäglichen Diensten hinwiederumb auswärtig zu erscheinen.

      Dass auch Euer Magnificentz und Meinen allerseits HochgeEhrten Herren geneigt gefallen, mit Zurücksetzung Dero anderen Angelegenheiten, auch zum Theil übernehmung beschwerlicher Reisen in so ansehnlichem Gefolge unserm sel. Herrn Doctori den letzten Ehren-Dienst und Begleitung zu seiner Ruhe-Cammer abzustatten, solches, wie es nicht allein dem sel. Manne zu sonderbahren Ehren gereichet, sondern auch denen sämptlichen Leidtragenden keine geringe Zufriedenheit mitten in ihrem Traur-Wesen giebet, also werden diese dahin höchst gefliessen sein, dass entweder eine Dank- geziemende Erstattung oder in Ermangelung dessen ein dankbahres Erkäntnis Ihr Dienst-ergebenes Gemüth allezeit zu Tage legen und bestätigen möge. -

      Wir lassen nunmehro die Gebeine unsers sel. Herrn Doctoris in der schwartzen Erden ruhig liegen, und wünschen, dass ihrer keines jemahls beunruhiget werde. Das Gedächtnis aber dieses werthen Mannes müsse stets bei uns blühen, und werden wir uns dieser Worte, welche Wir zum immerwährenden Andenken auff sein Grab gemahlet, öffters erinnern: Magni Medici Arcana Sanitatis Mors Insuperabilis Tandem Superavit.

      In der Universitäts-Bibliothek zu Göttingen befindet sich ferner folgendes "Programma in Funere Viri Excellentissimi et Experientissimi Domini Jacobi Tappii, Med. Doctoris Et Professoris Publici Et Ord. ln Academia Julia ect. ect., Academiae Senioris, Anno MDCLXXX die X. Octobr. placide ac pie defuncti":

      Prorector et Senatus Academiae Juliae Civibus Academicis. S. D.
      Septimus iam agitur mensis, quando Beati Schraderi exuvias tumulo inferentes in tanta eruditi orbis iactura omnes ingemiscebant. Irrefragabili fato satisfactum omnes tum existimantes, diuturniorem vitam cuilibet nostri ordinis devoto pectore precabamur, et grato etiam desiderio expectabamus. Ecce vero recens hoc Academiae nostrae vulnus ante quattuordecim dies alius excepit acerbissimus casus, dum implacabilis Parca, quae illud temporum nostrorum decus sustulerat, iterum ordini Professorum violentas iniciens manus, aliud insigne Illustris Juliae ornamentum invida subduxit. Novo enim nuper perculsi sumus dolore, dum intervallo adeo brevi venerabilem Philosophici Ordinis Seniorem subsecutus est non Medicae solum facultatis, sed et totius Academiae Senior longe desiteratissimus. Fuit is, quod neminem Vestrum latet, eheu! fuit Jacobus Tappius, Medicinae Doctor, et per quinquaginta fere annos Professor