Stiftung Stoye/Band 48/111

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Stiftung Stoye/Band 48
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Clauß

Anton Clauß Letzter Wille seiner Witwe Christina Stadtgerichte Leisnig Band 14, Nr. 23 [1698]29 15.04.1698. Frau Christina, Herrn Anthon Claußens Witwe, will in Gegenwart ihres Vormundes, Herrn Matthes Kamprad, vor den Stadtgerichten Ihren letzten Willen kundtun. Zu diesem Zweck erscheinen am Nachmittag gegen 1/2 3 Uhr in ihrer Wohnung in der Kirchgasse im dritten Viertel der Stadt die beiden Gerichtsschöppen Hieronymus Schönberg und Martin Gaudlitz sowie Christian Rudolph Gundermann. Als Protokollant ist der Stadtschreiber Johann Georg Gregorius zugegen. Sie bestimmt zu ihrer einzigen Erbin ihre Tochter Anna Christina, Herrn Johann Reiches Eheweib, die all ihr wenig Vermögen, liegend und fahrend, haben soll. »Hingegen aber ihr böses Kind und Sohn, Anthon Clauß, Bürger und Tuchmacher alhier, weil er sie niemals als Mutter geehret, sondern sie öfters vor eine Hure und Hexe in das Gesichte gescholten, an jedem Markte öffentlich angegriffen, und zu den anwesenden Bauern angefangen und gesaget, Ihr Bauern, meine Mutter ist eine lose Frau, sie ist die löseste Frau auf der ganzen Welt, borget ihr gar nichts der losen Frau. Auch ihr öfters dergleichen leichtfertige Worte durch andere Leute in das Haus sagen lassen .....« usw. Er wird völlig enterbt. Die Tochter aber soll vom Erbe zwei neue Schock der Stadtkirche zur Bemalung der Orgel geben. Beurkundet, mit dem Gerichtssiegel versehen und unterschrieben, Leisnig, den 15. April 1698. Gez.: Christian Rudolph Gundermann, Hieronymus Schönberg, Martin Gaudlitz sowie Johann Georg Gregorius, Not. Publ.

Registratura 30.04.1698. Weil am 15. April 1698, als Christina, Anton Claußens Witwe ihr Testament gemacht hatte, der Stadtrichter Andreas Kunze nicht zugegen war, fürchtet sie, dass ihr Testament ungültig sein könnte. Deshalb bittet sie die Stadtgerichte erneut zu sich in ihre Behausung und wiederholt ihren letzten Willen. So geschehen Leisnig, den 30. April Anno 1698, in Gegenwart des Stadtrichters Andreas Kunze und der Gerichtsschöppen Hieronymus Schönberg und Martin Gaudlitz. Dabei und unterschrieben von Johann Georg Gregorius, Stadtschreiber.

Registratura 27. Januarij 1702 Das Testament wird in Gegenwart von Martin Kamprad, als Tutor des hinterlassenen Sohnes der Anna Christina Reiche, vom Stadtkämmerer Melchior Kirsten vorgetragen, für in Ordnung befunden und dann publiziert. Gez. Johann Georg Gregorius Not. Publ. Stadtschreiber. 29

Das Testament ist identisch mit dem in Stadtgerichte Leisnig, Band 14, Nr. 52 [1698] aufgeführten Testament.

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