Sprottischwaldau

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[[Sprottischwaldau][[1]],Szprotawka, Sprottischwaldau eine fridericianische Koloniegründung

Nach 1945 erhielt diese Kolonie den polnischen Namen Szprotawka. Das Dorf gehört zur Stadt [[[Sprottau][2]]]. Nach 1945 wurde der Ort mit Lemken besiedelt, der Großteil der heutigen polnischen Bürger hat seine Wurzeln in Galizien. Die Tragik ist, dass diese [Lemken[3]] zwangsweise in die ehemaligen deutschen Kolonie angesetzt wurden. 1776 wurde durch den Sprottauer Rat auf Grund des Ediktes Königs, Friedrich dem II. die Kolonie gegründet. In diesem Edikt wurde u.a. betont "nur Ausländer" für die fridericianischen Kolonien anzuwerben, Exulanten fielen unter dieses königliche Gebot.

Die ersten Exulanten waren:

1776  Gottlob SCHRÖTER aus Schwerdtau im Queiskreis
1777  Gottfried GERNER aus Schwerdtau bei Markt Lissa, Spillermacher(Schwertau/ Schwerta bei Gebhardsdorf u. Kolonie Estherwalde)
1777  Carl Gottlieb GERNER aus Schwerdtau, Spillenmacher
1777  Johann Gottfried SCHRETER aus Kuttlitz in Böhmen
Diese Exulanten sind Nachfahren der Angehörigen des Exulantenfluchtzugs der von George Gernert [4] aus Rochlitz,
tschech. Rokytnice in Böhmen im Jahre 1682 angeführt wurde. [5] [6] Spektakulär war das Abwandern von 200 Untertanen,
die mit Hilfe von 300 Rindern ihre persönliche Habe über das Riesengebirge brachten.
In Hoffnung auf eine freien Glaubensausübung verließen sie die Heimat, das katholische Böhmen.
                      

Die ersten Bewohner wurden auf dem Gebiet bereits 1773 erwähnt. 1770 wurde die Ansiedlung und der Bau von 16 Freigärtnerstellen einschließlich eines Dorfkretscham verfügt. Scheunen waren gemeinsam aufzubauen, die Häuser hingegen in Eigenleistung, durch Rodung von Wald waren Gärten anzulegen. Alle Stellen sollten durch Ausländer, damals Sachsen und Böhmen, besetzt werden. Mehrere Exulanten - Familien aus dem sächsischen Queiskreis fanden hier eine neue Existenz. Dies entsprach der Politik des Preußenkönigs, die schlesische Bevölkerung zu mehren. Zur Erhöhung einer hochwertigen Textilherstellung wurde befohlen in der Durchgangsstraße und um die Kolonie herum Maulbeerbäume zur Seidenproduktion anzupflanzen. Die Grundstücke sollten mit Zäunen eingefriedet werden.

Die Struktur der Kolonieplanung war die eines Reihendorfes, links und rechts der Strasse je 8 Freibauernstellen, die Wald- und Forstgrundstücke schlossen sich in Verlängerung an die schmalen Grundstücke an und verteilten sich rundherum um die Kolonie. Die Größe der Stellen war auf 5 Morgen Acker und Wiese festgesetzt. Die Stücke mussten käuflich erworben werden. Die Kolonisten wurden Freigärtner und waren keinem Herren Untertan, nur dem König.


Eine Geschichte die diese Untertänigkeit bezeugt:

Die Gründung der Kolonie im Sprottauer Heidewald war schwer, der Heideboden unfruchtbar. Die Kolonisten schrieben direkt an den König. Sie bedankten sich für die Kolonie und baten gleichfalls um die Ausstattung der Stellen mit Vieh, zur Steigerung der Fruchtbarkeit des Bodens mit Viehdung. Daraufhin wurde eine Inspektion der Domänen- und Kriegskammer aus Glogau nach Sprottischwaldau beordert.Dem König war danach zu berichten. Der Situationsbericht schildert den Gesundheitszustand der Kolonisten, den Baufortschritt und den Bestand an Vieh und Futter.

Den beiden Gerner_(Familienname) im Haus Nr. 3 und 4 wurden die besten Chancen zum Überleben und Fortkommen in der Kolonie bescheinigt.

Ausschnitte aus den Inspektionsberichten von 1777 sind in den folgender Abhandlung.

Quelle: Im Jahr 2006 hob ich das Archivgut zu Sprottischwaldau aus dem polnischen Staatsarchiv Grünberg, Aussenstelle Altkessel, transkribierte die Grundbücher und den Schriftverkehr der Gründerzeit dieser Kolonie. Mit Hilfe des Archivmaterials wurde anlässlich des 750. Stadtjubiläum Sprottau's eine Dorfchronik erarbeitet und am 02.10.2009 an den Bürgermeister von Szprotawa übergeben. Im Schlesischen Museum Görlitz, in der Heimatstube Detmold, im Staatarchiv Grüberg und die beiden Sprottauer Museen sich Exemplare abgelegt. Jürgen Gerner, Autor und Mitglied der AGOFF

Ortfamilienbuch Sprottischwaldau OFB [[7]]