Schleswig-Holsteinische Kirchengeschichte/4/019

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Schleswig-Holsteinische Kirchengeschichte
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dafür erkenntlich gezeigt hätte.[1] Dieser merkwürdige Mann, Friedrich Breckling, gehörte einer weitverzweigten Predigerfamilie an, welche ihren Namen von dem Dorfe Breklum oder, wie es vormals genannt zu werden pflegte, Breckling angenommen hatte. Der Stammvater derselben war Johann Hansen oder Johannes Johannis Brecklingius, wie er sich schrieb. Er war nordfriesischer Abstammung. Jener Johann (oder Hans) Hansen, geb. 1532, war 1558 Pastor zu Bredstedt, sodann 1573 Pastor in seinem Geburtsorte Breklum geworden und lebte bis 1621 um Weihnachten, wo er im 90. Jahre seines Alters starb. Er war ein Mann von ungewöhnlich kräftigem Körper; wovon der von ihm mit eigenen Händen aufgeworfene große Wall bei dem Pastorate, der noch lange nachher als eine Merkwürdigkeit gezeigt wurde, redendes Zeugniß ablegte. Dabei war er von so rüstigem Geiste, daß er noch in seinen letzten Lebensjahren die Amtsgeschäfte verrichten konnte. Es war um diese Zeit, nach 1614, daß das merkwürdige Ereigniß sich begab, daß an Einem Tage in der Kirche zu Breklum Vater, Sohn und Enkel zusammen predigten und die Sacramente verwalteten, nämlich dieser alte Johannes Breckling, sein Sohn, auch Johann Hansen Breckling genannt, der seit 1585 dem Vater adjungirt war und denselben bis 1630 überlebt hat, und dessen Sohn, geboren 1587, gleichfalls Johann Hansen Breckling, welcher etwa von 1614 an daselbst Diaconus war, dem mittleren Johannes Breckling 1630 im Pastorate folgte, aber nur bis 1637 lebte.[2]

Des Letzteren Bruder, ein Sohn des mittleren Johannes Breckling, war M. Johannes Breckling, wie er sich schrieb, eigentlich mit dem Taufnamen Jens, der öfter damals im Lateinischen durch Johannes ausgedrückt ward, geboren 1589, erst Diaconus zu Barlum


  1. Er schreibt wörtlich: „Nicht einen Heller von ihm bekommen, auch nicht zu einem Paar Schuhe, da er mir's doch in seinem Briefe so milde verheißen.“
  2. Zur Erinnerung daran, daß alle drei, Vater, Sohn und Enkel, hier zu gleicher Zeit als Prediger angestellt waren, und an Einem Sonntage in der Kirche fungirten, wurde hinter dem Altar der Kirche angeschrieben: Filius atque parens et avus, quid? tempore eodem. In templo hoc verbum tres docuerc Dei.“ – Zum Andenken daran ist auch ein Kirchenschrank, in welchem die Bücher und die heiligen Geräthe aufbewahrt wurden, in Holz schön geschnitzt worden im Jahre 1593. Auf demselben ist der alte Johann Breckling dargestellt, wie er den Segen vor dem Altar spricht, sowie der junge Johann Breckling im Trauercostüm, wie er als Diaconus eine Leiche zu begleiten hat. Dieser Schrank von monumentaler Bedeutung ist gegenwärtig mein (Michelsens) Eigenthum.