Schleswig-Holsteinische Kirchengeschichte/4/015

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Schleswig-Holsteinische Kirchengeschichte
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dieser Richtung geblieben, wie später hervorgehoben werden soll. Das Lebensende des alten Dame nahte sich übrigens bald nachdem er, wie schon erwähnt worden, sein Gutachten über Sinknecht abgegeben hatte. Er starb den 18. December 1635 im 69. Jahre seines Alters, im 42. seines Predigtamtes.

Es trat nun auf den Kampfplatz ein Mann, der nicht unmittelbar, aber doch nicht lange nachher, Dame's Nachfolger im Pastorat wurde, welcher ganz und gar der streng orthodoxen Richtung zugethan war, wie sie damals auf den meisten deutschen Universitäten herrschte, und von dessen Leitung und Einfluß mehr als dreißig Jahre hindurch Vieles abhing. Dieser Mann war Dr. Stephan Klotz, bisher Professor der Theologie zu Rostock, der in dem rüstigen Alter von dreißig Jahren Generalsuperintendent des Königlichen Antheils der Herzogthümer wurde. Er wurde dazu 1636 auf Empfehlung des Kanzlers Detlev v. Reventlow ernannt vom König Christian IV., welcher ihn zuvor, um ihn predigen zu hören, von Rostock nach Flensburg hatte kommen lassen. Dr. Klotz war der erste Generalsuperintendent, indem bisher im Königlichen Landestheile noch kein solcher gewesen war. Im Gottorfischen Landestheile wurde der verdiente Generalpropst Jacob Fabricius, dem bereits seit 1622 sein gleichnamiger Sohn als Gehülfe zugeordnet war, gleichzeitig zum Generalsuperintendenten ernannt, indem die beiden regierenden Landesherren darüber sich verständigt hatten, zu besseren kirchlichen Aufsicht sowohl in ihren einseitigen Landesantheilen, als in dem Gemeinschaftlichen Theile der Herzogthümer, wo es bis dahin fast ganz an einer solchen Aufsicht gefehlt hatte, diese Einrichtung zu treffen. Im Pastorat an der Nicolai-Kirche zu Flensburg war auf Dame in Folge Königlicher Empfehlung 1636 M. Johannes Reinboht gefolgt, und von Rath und Gemeinde vocirt worden. Als dieser, von dem später als Gottorfischen Generalsuperintendenten noch die Rede sein wird, wenige Jahre nachher als Propst nach Hadersleben versetzt ward, erhielt Dr. Klotz, der inzwischen schon in Flensburg sich aufgehalten zu haben scheint, das abermals erledigte Pastorat zu St. Nicolai den 18. April 1639 durch Vocation des Raths und der Aeltesten namens der Gemeinde. Es geschah dies wohl wiederum nicht ohne Einfluß des Königs oder dessen Sohnes, des Prinzen Friedrich, der als Königlicher Statthalter zu Flensburg zu residiren pflegte, und mit besonderem Wohlgefallen Klotz predigen