Schleswig-Holsteinische Kirchengeschichte/3/093

aus GenWiki, dem genealogischen Lexikon zum Mitmachen.
Zur Navigation springen Zur Suche springen
GenWiki - Digitale Bibliothek
Schleswig-Holsteinische Kirchengeschichte
Register  |  1. Band  |  2. Band  |  4. Band
3. Band  |  Inhalt des 3. Bandes
<<<Vorherige Seite
[092]
Nächste Seite>>>
[094]
SH-Kirchengeschichte-3.djvu
unkorrigiert
Dieser Text wurde noch nicht korrekturgelesen und kann somit Fehler enthalten.


traf, und gerade in kirchlichen Angelegenheiten hatten sie dazu am meisten freie Hand, weil hier keine Macht, wie die, welche der Landtag in Staatsangelegenheiten übte, ihnen gegenüber stand, indem es an einer organisirten Landessynode mangelte. Die Reformation war im Großen und Ganzen durchgeführt; die alten kirchlichen Oberen waren beseitigt, die neu eingesetzten kirchlichen Behörden ohne besonderen Einfluß, ja sie hatten selbst sogar kurz vor der Theilung mit Bezug auf dieselbe zum Theil ihre Macht abgeben müssen. So folgte aus und mit der Landestheilung sofort eine neue Gestaltung des Kirchenregiments.

Wir müssen zuvörderst uns die Art der Theilung vergegenwärtigen. Diese geschah nach Maßgabe des Umfangs der damals bestehenden Aemter, von welchen eine Anzahl aus jedem Herzogthum nebst den innerhalb derselben belegenen Städten zu einem Landestheil zusammengelegt wurden, doch so, daß man es absichtlich vermied, gerade angränzende Aemter zusammenzulegen, um nicht durch ganz abgerundete Gebiete eine gänzliche Absonderung der drei Fürstengebiete herbeizuführen, und eine solche Abrundung wäre auch ohnehin unthunlich gewesen, wenn nicht zugleich die über das ganze Land zerstreuten geistlichen und adligen Besitzthümer mit zur Anftheilung kommen sollten. Herzog Adolf erhielt das Hauptschloß Gottorf mit dem damals sehr ausgedehnten dazu gehörigen Amte, ausgenommen vier Dörfer bei Rendsburg, ferner Hütten und Wittensee, zwei ehemalige adlige Güter, das vormalige Kloster Morkirchen, Stadt und Amt Apenrade, die Landschaften Stapelholm und Eiderstedt, und den um jene Zeit sehr aufblühenden Ort Husum, desgleichen in Holstein Stadt und Amt Kiel, Nenmünster, die Stadt Oldenburg, das Amt Trittau, die Klöster Reinbek und Cismar, die Stadt Neustadt.

Im Königlichen Antheil war das Hauptschloß Sonderburg und was dazu auf Alsen, Aerroe und Sundewith gehörte, Flensburg mit dem Amte und Rukloster; Segeberg (mit dem Amte), Oldesloe, Heiligenhafen, Großen-Brode und die drei Klöster Reinfeld, Arensbök und Segeberg; die Steinburg mit dem Kirchspiel Itzehoe, den Städten Itzehoe, Krempe und Wilster und den dortigen Marschen; Schloß und Stadt Plön, wie auch das vom Amte Gottorf abgenommene Dorf Fockbek.

Endlich erhielt Herzog Johann Hadersleben als Hauptschloß