Schleswig-Holsteinische Kirchengeschichte/1/282

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Schleswig-Holsteinische Kirchengeschichte
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besessen hat. Für diese nahmen sie wenigstens das Herzogthum in Anspruch, und vertrieben aus demselben mit Brandenburgischer Hülfe den König, der 1253 versprechen mußte, Abels Söhne, sobald sie mündig geworden, mit dem Herzogthume zu belehnen. Waldemar, der unterdessen mit 6000 Mark, welche Otto I. von Brandenburg hergab, und dafür Rendsburg als Pfand erhielt, aus der Gefangenschaft gelöst war, empfing das Lehn zu Kolding 1254 und besaß das Herzogthum als Waldemar III., aber nur wenige Jahre, da er 1257 kinderlos starb, worauf sein Bruder Erich Ansprüche machte, die aber König Christoph nicht gelten lassen wollte, das Herzogthum mit großer Macht besetzte und Erich zur Flucht nach Holstein zu seinen Oheimen nöthigte. Aber Christoph starb 1259 plötzlich zu Ripen, wie behauptet wird an Gift, welches ihm Arnfast, der nachher Bischof zu Aarhus ward, beigebracht. Sein noch nicht 11jähriger Sohn Erich (Glipping) wird gekrönt; die Königin-Wittwe aber, Margaretha, Herzog Sambirs von Pommern Tochter, führte die Regierung. Es ist dies die Margaretha Springheft, auch wohl die schwarze Margreth genannt, die noch in der Volkssage lebt, obgleich oft mit der späteren großen Margaretha, welche die Calmarische Union zu Stande brachte, verwechselt. Sie ist es, die das Danewirk hat befestigen lassen, welches nach ihr häufig Margarethen-Wall genannt wird, sie vielleicht auch, welche die Schleimündung verstopfen ließ und dadurch Schleswigs Handel vernichtete. Jedenfalls behauptete diese kriegerische Fürstin das Herzogthum, bis in der Schlacht auf der Lohheide bei Kropp gegen die Holsteiner am 12. Juli 1261 sie sammt ihrem Sohne gefangen ward. ES kam indessen zu einem Vergleiche. Erich Glipping erhielt eine Brandenburgische Prinzessin, und für die Mitgift, worauf er verzichtete, ward Rendsburg von der Brandenburgischen Pfandschaft befreit; Erich, Abels Sohn aber ward mit dem Herzogthum in Südjütland belehnt, was 1264 geschah.

Das Herzogthum in Südjütland sagen wir, denn ein solches war es bisher eigentlich nur gewesen, nicht ein Herzogthum Südjütland, denn es bildete durchaus noch keinen geschlossenen Bezirk, sondern bestand aus allem demjenigen in den drei alten Sysseln Barwith, Ellum und Idsted, was nicht Königsgut war. Dies Königsgut aber gehörte zum Reiche und lag überall in größeren und kleineren Strecken zerstreut, namentlich war das Land zwischen Eider