Schleswig-Holsteinische Kirchengeschichte/1/210

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Schleswig-Holsteinische Kirchengeschichte
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war unter den Hamburg-Bremischen Erzbischöfen Adelbert, der auch in seinem geistlichen Amte seine Abstammung aus fürstlichem Geblüte nicht verläugnen konnte. Bemerkenswerth ist es, daß, als die Dänische Kirche zu Knud des Großen Zeiten ihre festere Gestaltung erhielt, ein junger Mann aus königlicher Familie dem Kirchendienste sich widmete, Odinkar der Jüngere, und sein Erbgut seiner Kirche zubrachte, freilich nicht ohne die Absicht, auf seine Nachkommenschaft Amt und Güter zu bringen. Daneben aber sehen wir noch im Bischofsamte Männer, die aus den Klöstern hervorgingen, freilich zum Theil aus Englischen Klöstern, die bereits von ihrer ersten Bestimmung und Einrichtung sich entfernt hatten und reich begütert waren. Und als nun ein eigenes Erzbisthum der Nordischen Reiche aufgerichtet ward, waren dort zu Lund es gleich von Anfang Männer, die diese Würde bekleideten, welche vornehmen Familien angehörig nach Macht, Ansehen und Reichthum strebten, und auf die weltlichen Händel einzuwirken suchten, wie denn überhaupt schneller und früher als dies in den nördlichen Theilen des Sachsen- und Wendenlandes geschah, in Dänemark, zumal in Schonen und auf den Inseln, die Kirche zu einem äußerlichen Glanze gelangte. Ueberschauen wir die kirchliche Einrichtung am Ende dieses Zeitraums, so reicht die Kirchenprovinz des Lundischen Erzbischofs südwärts bis an die Eider und nordwärts soweit als das Christenthum in dieser Richtung gedrungen ist. Von Lund abhängige Bisthümer sind zu Schleswig, Ripen, Aarhus, Wiborg, zu Hjörring in Wendsyssel, zu Odensee auf Fühnen, zu Roeskilde auf Seeland. Dann folgt die Lundische Erzdiöcese selbst, über Schonen, Halland, Bleking ausgebreitet und auch Bornholm begreifend, nachdem das Bisthum zu Dalbye früh schon wieder eingegangen war. In Schweden waren Bisthümer zu Skara, Wexiö, Linkjöping, Strengnäs, Westeras, Upsala (statt Sigtuna); in Norwegen zu Drontheim, Opslo, Bergen, sowie eins auf den Färöern und eins auf den Orkadischen Inseln; auf Island zu Skalholt und Holum und ein Bisthum endlich in Grönland .[1]



  1. Vgl. Asmussen kritische Untersuchungen im 1. Heft des Archivs von Michelsen f. St. u. K. Gesch. S. 196. 210. Bei dem National-Concil zu Lund 1140 war aus Schweden der Bischof von Linkjöping zugegen, von den Färöern der Bischof Ormer, auch ein Paar aus Norwegen. Pontopp. A. E. D. I, 364.