Osterode (Ostpreußen)/Zufallsfunde

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Wilhelm Leppek

Wilhelm Leppek geb. 05.09.1900 in Fingaiken/Landkreis Osterode. Sein Arbeitsbuch als Bergmann bei den Rheinischen Stahlwerken Marl im Konzern-Archiv ThyssenKrupp, Duisburg-Ruhrort.

M

  • Moschall, E. aus Osterode, Ostpr., sucht am 1.10.1912 eine Kolonne Accordträger zum Tragen nvon Kalk und Ziegeln bei gutem Accordlohn für Kasernenneubau Osterode.[1]


Erschiessung des Reiters Benno Augustinus Radau

Wermelskirchen 16.3.1940. An den Herrn Landrat z. Hdn. von Herrn Oberinspektor Müller. in Opladen, Landratsamt.

Erschiessung des Reiters Benno Augustinus Radau, geboren am 18.12.1913 in Osterode Kreis Allenstein/Ostpreußen. Feldpostnummer der Einheit 14224.

Am 7. ds. Mts. vormittags 7 Uhr wurde der Reiter Radau in einer Waldmulde südlich des Staubeckens an der Provinzialstraße Wermelskirchen-Dhünn auf Grund eines kriegsgerichtlichen Urteils wegen Fahnenflucht erschossen.

Dieser Vorgang hat sowohl vorher wie nachher zu lebhaften Erörterungen in der Bürgerschaft geführt. Wie mir zuverlässig berichtet wurde, haben sich insbesondere die Frauen bei ihren Geschäftseinkäufen in den Läden über die Härte des kriegsgerichtlichen Urteils geäussert. Meistens wurde bei diesen Unterredungen erklärt, die Entscheidung des Kriegsgerichts sei für einen so jungen Menschen zu hart.

Ich bemerke hierzu, daß Radau nach meinen Informationen wegen wiederholter Fahnenflucht durch Urteil des Kriegsgerichts zum Tode verurteilt worden ist. Ein Begnadigungsersuch an den zuständigen Chef der Heeresgruppe ist verworfen worden.

Weiter wurde mir berichtet, daß der bei der katholischen Pfarre in Wermelskirchen tätige Hilfsvikar Staderman den Fall des Reiters Radau zum Gegenstand von sittlichen Betrachtungen im Kommunionsunterricht gemacht habe. In welcher Weise dies geschehen ist, ist mir allerdings nicht bekannt. Insbesondere kann ich nicht angeben, ob hierbei der Name des Reiters oder die näheren Umstände genannt worden sind. Tatsächlich ist aber, daß der Hilfsvikar im Religionskinderunterricht von der Angelegenheit gesprochen hat

Weiter wurde mir mitgeteilt, daß auch in der Bevölkerung weitgehend der Tag und die Stunde der Urteilsvollstreckung bekannt waren. Ich selbst habe von der Angelegenheit erst dadurch Kenntnis erlangt, als am 6. ds. Mts. der Schwadronsoffizier Leutnant Graf Bismarck bei meiner Verwaltung vorgesprochen und eine Grabstelle bestellt hat. In die bestellte Grabstelle ist dann der Soldat am anderen Tage beerdigt worden.

Um möglichst ein Bekanntwerden der Urteilsvollstreckung zu vermeiden, habe ich den Polizeihauptwachtmeister van den Brock zu dem Kommandeur der Reiterschwadron geschickt, der der Verurteilte angehörte, und diesem polizeiliche Unterstützung bei der Vollstreckung des Urteils angeboten. Insbesondere habe ich dem Rittmeister auch mitteilen lassen, daß die Polizeiverwaltung gern bereit sein würde, der Schwadron für die Urteilsvollstreckung einen geeigneten und abgelegenen Platz anzuweisen. Der Rittmeister hat mir daraufhin durch den Polizeihauptwachtmeister van den Brock mitteilen lassen, daß der Platz bereits ausgewählt und die Urteilsvollstreckung ohne Bekanntwerden in der Oeffentlichkteit vor sich gehen würde.

Wie ich nachträglich festgestellt habe, ist das Todesurteil gegen den Reiter Radau an der oben bezeichneten Stelle vollstreckt worden. Das Vollstreckungskommando wie auch die Schüsse bei der Vollstreckung sind von Arbeitern gesehen und gehört worden, als diese am frühen Morgen zur Arbeit gingen. Infolgesessen wurde die Urteilsvollstreckung überall bekannt. An den folgenden Tagen sind, wie mir berichtet wird, zahlreiche Menschen und insbesondere Kinder an der Urteilsstätte gewesen und haben sich die Einschüsse der Karabinergeschosse an den Bäumen angesehen.

Hätte die Wehrmacht zur Vollstreckung des Todesurteils eine andere abgelegenere Stätte gewählt, wäre hiervon weniger oder garnichts bekannt geworden. An der ausgewählten Stelle war um diese Tagesstunde eine Geheimhaltung garnicht möglich.

Immerhin bleibt die Tatsache auffallend, daß schon vor der Urteilsvollstreckung in weiteren Kreisen der Bevölkerung die Tatsache des Todesurteils und seine näheren Umstände bekannt geworden waren. Ich habe mich deshalb veranlasst gesehen, diese Vorfälle dem Führer der zuständigen Einheit dienstlich melden zu lassen, bin jedoch nicht darüber unterrichtet, ob und was auf diese dienstliche Meldung seitens der Schwadron veranlasst worden ist.

Im übrigen nehme ich auf die heutige fernmündliche Unterredung mit Herrn Oberinspektor Müller Bezug.

[Unterschrift unleserlich. Aktenvermerk]

Auguste Tertocha

Familienblatt für Wilhelm KRAFT und Auguste TERTOCHA
Vater:
  • Wilhelm KRAFT, ev.
    • * am 03.01.1897 in Dausenau. Quellen Dausenau mit Zimmerschied Ortsfamilienbuch Seite: 1742.
    • ~ am 24.01.1897 in Dausenau. Quellen Dausenau mit Zimmerschied Ortsfamilienbuch Seite: 1742.
    • + am 18.10.1974. Quellen Dausenau mit Zimmerschied Ortsfamilienbuch Seite: 1773.
    • Begr. am 21.10.1974 in Dausenau. Quellen Dausenau mit Zimmerschied Ortsfamilienbuch Seite: 1773.
    • Beruf: Gemeindediener.
    • Verwundung: 01.11.1918. Verlustlisteneintrag
  • oo um 1918.Quellen Dausenau mit Zimmerschied Ortsfamilienbuch, Seite: 1773. mit
    • Wohnung der Familie: in Dausenau.
Mutter:
  • Auguste TERTOCHA, ev.
    • * am 24.12.1897 in Osterode (Ostpreußen) (Ostróda). Quellen Dausenau mit Zimmerschied Ortsfamilienbuch Seite: 1773.
    • + am 24.08.1985. Quellen Dausenau mit Zimmerschied Ortsfamilienbuch Seite: 1773.
    • Begr. am 27.08.1985 in Dausenau. Quellen Dausenau mit Zimmerschied Ortsfamilienbuch Seite: 1773.

--HJS 11:23, 24. Okt. 2015 (CEST)

Horst Ruhmann

Horst RUHMANN, ev.

* am 07.07.1929 in Osterode (Ostpreußen) (Ostróda) Ostróda Woiwodschaft Ermland-Masuren Polen. Quellen Dausenau mit Zimmerschied Ortsfamilienbuch Seite: 2681.
+ am 21.04.2002 in Lahnstein Rhein-Lahn-Kreis Rheinland-Pfalz Deutschland. Quellen Dausenau mit Zimmerschied Ortsfamilienbuch Seite: 2681.
Begr. am 25.04.2002 in Dausenau Rhein-Lahn-Kreis Rheinland-Pfalz Deutschland. Quellen Dausenau mit Zimmerschied Ortsfamilienbuch.
Beruf: Anstreicher, Bundesbahnbeamter.

Eigene Verbindung: ookirchl. 12.11.1950 in Dausenau Rhein-Lahn-Kreis Rheinland-Pfalz Deutschland.Quellen Dausenau mit Zimmerschied Ortsfamilienbuch, Seite: 2681. mit

Anna GENSMANN, ev.
* am 20.04.1930 in Dausenau Rhein-Lahn-Kreis Rheinland-Pfalz Deutschland. Quellen Dausenau mit Zimmerschied Ortsfamilienbuch Seite: 1152
~ am 25.05.1930 in Dausenau Rhein-Lahn-Kreis Rheinland-Pfalz Deutschland. Quellen Dausenau mit Zimmerschied Ortsfamilienbuch Seite: 1152.
+ am 19.08.1987. Quellen Dausenau mit Zimmerschied Ortsfamilienbuch Seite: 2681.
Begr. am 24.08.1987 in Dausenau Rhein-Lahn-Kreis Rheinland-Pfalz Deutschland. Quellen Dausenau mit Zimmerschied Ortsfamilienbuch Seite: 2681.

--HJS 11:23, 24. Okt. 2015 (CEST)


Quellen

  1. Verfasser: unbekannt, Quelle: Königsberg Hartungsche Zeitung, 06.10.1912, Ausgabe 470, S. 6, bereitgestellt durch ZEFYS-Zeitungsinformationssystem der Staatsbibliothek Preußischer Kulturbesitz