Nachrichten über Adelige Familien und Güter - 1/088

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Nachrichten über Adelige Familien und Güter
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die gröbsten Irrthümer verfallen will. Die folgende unklare Geschichte basirt auf besagtem Inventario.

Das Haus zum Falckenstein, auf der Niederstrasse gelegen, führt seinen Namen von einer Familie genannt von Falckenstein, deren Fahne (I. p. 432) Erwähnung thut. Das sonst so reichhaltige Inventarium ist an Nachrichten über diese Familie sehr dürftig. Eine ungenannte, und eine andere, Rica genannte Tochter des Constantin von Falckenstein verkaufen, jene 1351, diese 1355, alle ihre Renten und Güter binnen und baussen Neuss gelegen, dem Peter von der Heghe. Von dem Hause zum Falckenstein ist in diesen Kaufbriefen nicht entfernt die Rede. Dasselbe gehört schon längst einer andern Familie. Heinrich genannt Moenich Scheffen zu Neuss, welcher im J. 1324 vom Erzbischof Heinrich mit 30 Morgen Artland im Ham gelegen, belehnt worden, mag wohl der Inhaber des Hauses zum Falckenstein sein. Derselbe ist vor 1344 mit Tod abgegangen. Aus seiner Ehe mit Christina von Coithusen stammt wahrscheinlich Heinrich Moenich genannt zum Falckenstein.

Da das Hans in der Folge an die Familie von Goer gekommen, so will ich aus dem Inventarium zusammen stellen, was hierhin gehören kann. Jacob Vorman jüngerer Bruder des Friederich Vorman heirathete 1314 Nesa Tochter des Philips von der Heghe. Aus dieser Ehe stammt wie es scheint, nur eine Tochter, Nesa Vormans, welche im J. 1339 die Gattin des Reyuart von Goer (Gerhards Sohn) geworden, und mit demselben zwei Söhne gezeugt hat, Reynart und Jacob von Goer, oder Vorman genannt Goer. Reynart ist seit 1372 mit Druda von Goch Wittwe des Heinrich Rost verheirathet: welche 1383 ihren Gatten testamentarich zu ihrem Erben einsetzt. Es findet sich nicht, dass Reynart nochmal geheirathet habe; nach dem 11. November 1409 wird seiner nicht mehr gedacht. Sein Bruder Jacob von Goer Scheffen zu Neuss, der mit einer Tochter des Berkinus oder Bernikinus Tant zu Neuss, verheirathet war, hat einen Sohn Reynart von Goer, der wie es scheint, unverehelicht geblieben. „Testamentum Reneri de Goer Junioris. 2. mensis Septembris 1409“. Wogegen sein Vater erst 1426 seinen letzten Willen aufgesetzt, und 1427 in St. Clara zu Neuss einen Altar St. Catharinae fundirt hat.