Historische Beschreibung der Münsterkirche und der Heiligthums-Fahrt/080

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Historische Beschreibung der Münsterkirche und der Heiligthums-Fahrt
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deutlich zu sehen ist. Ein grobes Leinen, Zusammengefaltet, und mit einem Schnürchen umwickelt.

      Diese vier Stücke werden bei jeder Heiligthumsfahrt in neue Seiden gelegt; das erste in weiße, das zweite in gelbe, das dritte in lichtrothe, und das vierte in dunkelrothe. Die alte Seide wird zerschnitten und verschenkt.

      Da ich mich nur mit dem Geschichtlichen der sogenannten Heiligthumsfahrt befasse, kann hier über die Ächtheit und Verehrung der Reliquien eigentlich die Frage nicht sein. Doch sei mir einiges hierüber anzuführen erlaubt.

      Sallust sagt [1]: »Mehr als einmal habe ich gehört, daß Quintus Maximus, Publius Scipio, und noch mehrere unsrer trefflichsten Landsleute oft gesagt haben sollen: wann sie die Bilder ihrer Ahnen [2] ansähen, würden sie aufs heftigste zu großen Entschließungen angefeuert. Freilich hatte jenes Wachs, oder die Gestalt an und für sich eine so große Wirkung nicht. Aber bei Erinnerung an ihre Thaten lodert eine solche Fiamme in edlen Herzen auf, die sich nicht eher dämpfen läßt,

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  1. Nam saepe audivi Q. Maxumum, P. Scipionem, praeterea civitatis nostrae praeclaros viros, solitos ita dicere, cum majorum imagines intuerentur, vehementissime sibi ainmum ad virtutem accendi. Scilicet non ceram illam neque figuram tantum vim in sese habere, sed memoria rerum gestarum eam flammam egregriis viris in pectore crescere, neque prius sedari, quam virtus corum famam atque gloriam adaquaverit. C. C, Saliustii Opera, edit. Bipont pag. 88.
  2. Diese waren im Vorhause aufgestellt.