Historische Beschreibung der Münsterkirche und der Heiligthums-Fahrt/055

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Historische Beschreibung der Münsterkirche und der Heiligthums-Fahrt
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hat die Kuppel, wie gesagt, wahrscheinlich nach dem Brande vom Jahr 1656 erhalten, und war mit Blei eingedeckt, welchen die Franzosen im Jahr 1795 nicht nur raubten, sondern sich noch dazu die Kosten des Abnehmens von dem Stifte zahlen ließen. Seitdem bliebt die Kuppel ohne Be­deckung, bis sie im Jahr 1803 mit Schiefern eingedeckt wurde [1].

      Der Chor ist jetzt höher, als die Kuppel, hat um das Dach eine Ballustrade, und wo ehemals »ein Adler mit nur einem Kopff, mit außgespann- »ten Flügelen auß Kupffer gegossen« (Nopp.), steht jetzt ein Tempelchen, als Laterne. Die Kapellen sind von Außen reicher geziert, als der Chor, aber ihren Dächern fehlen die Ballustraden.

      Ob das Thurmgebäude ursprünglich an der Kirche war, und wie es sich geendiget, kann nicht mit Gewißheit angegeben werden. Über dem Sims hat der Thurm noch ein Geschoß, worauf ein zweiter Zims ruht. Die Mitte dieses Geschoßes ent­hält einen unförmlichen Bogen, mit einem gothi­schen Fenster. Dann steht zurückgezogen der Glocken­stuhl, eingefaßt mit einer Mauer, die zwei hohe Bogenöffnungen hat, darüber ein niedriges Zell­dach, worauf das Kreuz steht.

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  1. Um die Sorgfalt des hochw. Hrn. Bischofs auf die Herstellung des Dachwerks dieser damaligen Kathedral-Kirche zu lenkcn, wurde demselben folgendes Distichon am Neujahrstage 1803 überreicht:
    Ne Caroli Augustum ruat alto á culmine templum.
    O MarCe AntonI! teCta reaeDIfICa.