Herzogtum Salzburg/Topographie 1839/460

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Herzogtum Salzburg/Topographie 1839
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      In dieser Kirche wurde Erzbischof Eberhart II. am 2. Dezember 1246 in einem Gewölbe beygesetzt, da er in der Exkommunikation verstorben war. Erst 1288 erhob ihn Erzbischof Rudolph, und begrub ihn feyerlich im Dom zu Salzburg. (Zauner II. 265.)

      Die Kapelle auf dem Kirchhofe mag schon vor 1364 bestanden haben. Sie wurde 1371 von Jakob Speher, Bürger von Radstadt, vom Neuen erbaut, fundirt, und von Friedrich, Bischof in Chiemsee, zu Ehren der heil. Katharina eingeweiht. Jetzt nennt man sie die Kapelle zu den 14 Nothhelfern.

      Auch im Gottesacker befinden sich mehrere wichtige Monumente, unter diesen ein kleines, schönes, neugothisches Thürmchen (der Schusterthurm), gewiß zur Aufbewahrung eines ewigen Lichtes gestiftet, hiervon 1485 die Meldung.

      Kapuziner kamen schon unter Markus Sittikus öfters als Missionäre nach Radstadt. 1634 erhielten sie vom Erzbischofe Paris ein eigenes Kloster mit einer kleinen Kirche. Diese durften sie 1746 vergrößern, und am 7. August 1750 weihte sie Andreas Jakob von Dietrichstein zu Ehren der unbefleckten Empfängniß Marien's ein.

      Das Loretto-Kirchlein baute Joh. Christoph Ziurletta, Besitzer von und zu Lerchen, salzb. Kriegsrath, Oberstlieutenant und Landmann 1677. Es wurde 1735 verlängert, 1749 vom Erzbischofe Andreas Jakob von Dietrichstein eingeweiht. Die Orgel ist von Joh. Evang. Schmid aus Salzburg 1792.

      Wie in allen Vikariaten dieses Pfleggerichtes wurde auch zu Radstadt die Seelsorge ursprünglich von Altenmarkt aus versehen. Indeß kam es bereits 1354, 1385, 1495 und 1502 zu speziellen Verträgen zwischen Altenmarkt und Radstadt. 1410 wohnten bereits 3 Geistliche daselbst. Als eigener Geistlicher von hier erscheint 1555 Engelhart Subert.

      Als von 1621 bis 1627 zu Radstadt ein Benediktiner-Gymnasium bestand, scheint die Ortsseelsorge mit diesem verbunden gewesen zu seyn. Das gelehrte Bayern von Dr. Kl. Al. Baader macht auf die litterarischen Sonderbarkeiten des Vikars Kaspar Izlfeldner von 1764—1769 aufmerksam.