Herzogtum Salzburg/Topographie 1839/320

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Herzogtum Salzburg/Topographie 1839
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240, 279, 786; VIII. 467; XI. 21; eigene Notaten und jene des Stadtvikars Kirchdörfer.)

      Weltbekannt ist der Gottesacker von St. Sebastian, ein mit Mauern umschlossenes, beynahe vollkommenes Viereck, über 260 Schritte lang, über 200 Schritte breit.

      Er wurde gleich nach Erbauung der St. Sebastianskirche angelegt, 1511 vom Bischofe Niklas zu Hippon eingeweiht, 1597 vom Erzbischofe Wolf Dietrich erweitert, und 1600 vollendet.

      Zur nähmlichen Zeit baute Wolf Dietrich die Gabrielskapelle, ließ sie 1603 mit Kupfer decken, versah sie mit einem eigenen Fond, stiftete sich 1605 eine tägliche Messe, und wurde hier 1612 mitten unter den friedlichen Schläfern begraben. Zu seinen Füßen ruhen die Bischöfe Ferdinand Christoph (+ 9. April 1786) und Sigmund Christoph (+ 7. Nov. 1814) von Chiemsee, geb. Grafen v. Zeil und Trauchburg.

      Am Hochaltare ist die Fußwaschung von Jakob Zanusi, 1749 herrlich auf einer Kupferplatte, auf der Evangelienseite Wolf Dietrich auf Leinwand und das Gnadenbild Mariens, auf der Epistelseite das Bild des Nährvaters Joseph.

      Die Wände schmückte Elias Castello mit Mosaik, er selbst 1602 im 30. Jahre hinübergegangen; an den beiden Seltenwänden sind die 4 Evangelisten in Mannsgröße von Gyps, und um sie schwarze Tafeln mit goldenen Verzierungen, mit Monumenten und Urnen neuerer Zeit sammt Inschriften.

      Und nun wandern wir durch die 4 Hallen des Todes von der St. Sebastianskirche aus links an der Seite hinab, und weilen mit Ernst bald in den Arkaden, jetzt an den dabei befindlichen Säulen, nun am Boden bei folgenden Monumenten von besonderer Schönheit oder anderer Wichtigkeit: Plazer, Fuchs, Hofmann, Pichler, Zezi, Schwaiger, Mayer, Oberreiter, Gschwendtner, Hoffer, Elias Castello (am polirten Marmor den ganzen Gottesacker abspiegelnd), Prinzinger, Heffter, Günther, Kornbichler, Mayr, Höflmair, Bolland, Zillerberg, Meßner mit der Fußwaschnng von Schnitzarbeit, Guetrath, Mayr, Khellenperger, Gansl, Billing, Kurz v. Goldenstein, wo der Tod aus weißem Marmor ein Kunststück