Herzogtum Salzburg/Topographie 1839/298

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Herzogtum Salzburg/Topographie 1839
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Christi auf der Evangelienseite von Joh. Fr. Mich. Rottmayr, auf der Epistelseite der h. Kajetan von Melchior Steidl 1706. Hinter dem Hochaltare trifft man Maria mit dem Kinde, bis auf das Gewand der Jungfrau eine wunderschöne Steinarbeit; in einer Kapelle auf der Evangelienseite eine weißmarmorne heilige Stiege (vom Kajetaner-Orden unzertrennlich) von 28 Stufen, vor dieser in der Kapelle Pabst Pius V. (+ 1572) auf der Epistelseite von Zanusi [GWR 1]1733: in eben dieser Kapelle das größere Deckengewölbe sammt dem Kreuzwege des Erlösers von Peter Ehrmüller. (Salzburg. Amts und Intellig. 1830 S. 1113 bis 1120; aber durch Selbstsehen und eigene Notaten gemehrt und berichtigt.)

      Der Nonnberg (Nonberg, Nunberg) mit Kirche und Kloster. Hier schuf der heil. Rupert das einstige Kastell der Römer nebst einem Tempel des Merkur mit Genehmigung und Unterstützung des Bayerherzogs Theodo 590 zum Frauenkloster um, damals das erste im Bayerlande. Abgebrannt im Jahre 1006 stellte es K. Heinrich II. der Heilige nebst seiner Gemahlin Kunigunde mit neuer Begabung vom Grunde aus wieder her, vom Erzbischofe Hartwik 1009 zu Ehren der Mutter Gottes und der h. Ehrentraud eingeweiht.

      Man tritt in die alte, 70 Fuß hohe Kirche mit einem viereckigen Thurme von 1711, durch ein gothisches Portal mit der gothischen Inschrift: Porta patet vitae, Chrus via vera, venite.

      Altäre von Holz mit alter Schnitzarbeit sind außer einigen Kapellen 6 vorhanden. Nächst der gothischartigen Kirchenthüre unter dem Chore mit einer Orgel, vielen Kapellen und Altären ist das hölzerne Grabmahl der gottseligen Willa, im 15. Jahre gestorben, der Sage nach die Tochter eines Großen, von ihm zu sorgfältiger Erziehung in's Kloster gegeben. Oberhalb und neben diesem Grabmahle erblickt man in den Wänden einen größeren und kleineren Kopf von rothem Marmor aus alter Zeit mit schöner Skulptur.

      Viele Grabsteine sind durch die Bettstühle verdeckt. Weit und breit nicht zu treffen, ja fast einzig, ist das Fenster hinter dem Hochaltare mit der buntfarbigen, sehr gut erhaltenen Glasmahlerey vom Jahre 1480, Professor Stephan der erste, richtige Leser und Erklärer davon.


Anmerkungen der GenWiki-Redaktion (GWR)

  1. Korrigiert aus »Zanust« gemäß Druckfehlerberichtigungen des Verfassers.