Herzogtum Salzburg/Topographie 1839/264

aus GenWiki, dem genealogischen Lexikon zum Mitmachen.
Zur Navigation springen Zur Suche springen
GenWiki - Digitale Bibliothek
Herzogtum Salzburg/Topographie 1839
Inhalt
Karte  |  Widmung

Orts-, Namen- und Sachregister:
AB CD EF G H I/J KL M N OP QRS TU VW Z


Pränumeranten  |  Druckfehler
<<<Vorherige Seite
[263]
Nächste Seite>>>
[265]
Herzogthum-Salzburg-1839-T2.djvu
Hilfe zur Nutzung von DjVu-Dateien
Texterfassung: korrigiert
Dieser Text wurde anhand der angegebenen Quelle einmal korrekturgelesen. Bevor dieser Text als fertig markiert werden kann, ist jedoch noch ein weiterer Korrekturdurchgang nötig.


      Zu Neumarkt erblickte auch der geschickte Bildhauer Eberl das Licht der Welt. (Salzb. Künstler Lexikon S. 55).

      Dem Pfarramte Seekirchen sind folgende Gemeinden zugewiesen: Seekirchen mit der gleichnamigen Ortschaft; Fischtaging mit der Ortschaft Fischtaging und Brunn; Seewalchen mit der gleichnamigen Ortschaft und Bayrham, Huttich; Waldprechting mit der gleichnamigen Ortschaft und Zaisberg, Kothgumprechting, Schöngumprechting und Wimm; Mödlham mit Schmiding, Kraiham, Edmödlham; Marschallen mit Mayrlehen.

      Hier wird von Seekirchen, Seewalchen, Waldprechting und Zell gesprochen.

      Seekirchen, ecclesia ad see, ein Markt mit 85 ziemlich unordentlich gebauten, größtentheils aber gemauerten Häusern, 138 Wohnparteyen, 591 Einwohnern, 3/4 St. von Eugendorf, 3 von Neumarkt und 2 1/2 von Mattsee, 4 von Salzburg, in einer sehr angenehmen Lage am Ausfluße des Wallersees, und an der Kommerzialstraße von Neumarkt nach Obertrumm und Laufen. Das Merkwürdigste von Seekirchen ist die Stiftskirche sammt dem Stiftsgebäude.

      Die Stiftskirche steht ober der gothischen Kapelle oder Gruft des heil. Rupert und schließt sich an diese die uralte St. Ulrichskapelle beym Aufgange in die Sakristey der Hauptkirche an, eingeweiht am 22. May 1443. Erstere entstand nach einem in derselben eingemauerten Denksteine 581, und wurde vom h. Rupert zu Ehre des h. Petrus eingeweiht. In der Rupertskapelle soll aber Salzburgs vorzüglichster Glaubensapostel das erste Ehepaar eingesegnet und deßwegen der Ort früher Ehekirchen geheißen haben. Auf dieses Ereigniß scheint auch ein Theil vom Marktswapen anzuspielen.

      Das Hochaltarblatt (nach Sitte der alt-christlichen Kirchen vom Hauptaltare getrennt und an die Hinterwand befestiget) stellt den h. Petrus von Klemens Beutler 1672 dar, wie ihm Christus die Schlüssel seines himmlischen Reiches übergibt. Die Taufe des baier'schen Herzogs Otto mahlte Franz Zebhauser 1826 neu; der nämliche auch in der Gruft 14 Vorstellungen aus dem Leben des heil. Rupert. Außer der marmornen Grabstätte der freyherrlichen Familie von Prankh auf Seeburg trifft man sowohl in der Kirche als in der Gruft mehrere Epitaphien von Dechanten, Pfarrern und Kanonikern, theils von Marmor, theils mit Holzverzierungen. Die Orgel baute hier ebenfalls der berühmte