Haus Rheder

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Hierarchie: Regional > Bundesrepublik Deutschland > Nordrhein-Westfalen > Regierungsbezirk Detmold > Kreis Höxter > Brakel (Westfalen) > Rheder (Brakel) > Haus Rheder

Lage 19. Jhdt.

Im früheren Nethegau, dicht an der Nethe, einem Nebenfluss der Weser

Gerechtigkeiten

  • Das Haus Rheder hatte das Patronat über die Kapelle und besaß die Vogtei zu Rheder.
  • Das Haus Rheder war im Besitz der Koppeljagd zu Rheder.
    • Der Drost von Mengersen zu Rheder prästendierte die Jagd in dem Distrikt der Dorfschaft Grevenhagen.

Jusisdiktion

1664 Verpfändung der Jurisdiktion zu Rheder an die Familie von Mengersen durch den Fürstbischof von Paderborn.

Zehnter

1663 Die Zehnterhebung des Hauses Rheder war durch Schnadsteine lokal begrenzt und bei der Zehntschnad begangen zu Rheder in der Pfefferlings Recke, an den Dreyeckeden und Petri Anawandt.

  • Zehnt als Lehen von der Äbtissin zum Kloster Neuenheerse.

Einleitung

Im 14. Jahrhundert war Rheder im Besitz der Familie von Brakel. Nach deren Aussterben 1384 fielen ihre Besitzungen an das Fürstbistum Paderborn, dessen Fürstbischof anschließend die Familie der Freiherren von Mengersen damit belehnte. Diese baute dort eine Burg und siedelte um 1400 nach Rheder über. Damit war Rheder nun der Hauptsitz der Familie von Mengersen. Von der Stammlinie zu Rheder zweigten sich Linien zu Reelkirchen, Helpensen, Hülsede und Oldendorf ab. Mit Rheder verbunden waren ein Burgsitz zu Borgholz sowie seit dem 18. Jahrhundert Besitzungen zu Lütgeneder und Germete, die vorher im Besitz der von Papenheim und von Canstein waren. Zeitweise im Besitz der Linie zu Rheder waren das Gut Meimerhausen 1593-1638, ein im Hochstift Hildesheim gelegenes Braunschweiger Lehen, und das Gut Himmighausen, das 1803 von der Familie von Schilder anfiel und 1895 an Wilhelm Graf von Oeynhausen verkauft wurde. das 1805 ererbte Gut Zschepplin ging an eine jüngere von Rheder abgehende Nebenlinie. Als 1873 die Hauptlinie auf Rheder im Mannesstamm erlosch, gelangte das Gut durch Heirat an die Freiherren von Spiegel zu Peckelsheim aus dem Haus Helmern.

Familie von Rheder

Sohn Herman

  • Herman von Mengersen zu Rheder und Borgholz (1431-1466) oo Agnes von Brabecke (1444), Kinder:
    • Jürgen von Mengersen zu Rheder und Borgholz (1499-1508, 1516 +)

Sohn Jürgen

  • Jürgen von Mengersen zu Rheder und Borgholz (1499-1508, 1516 +), Knappe 2.oo Anna von Oynhausen, Kinder:
  • Konrad von Mengersen zu Rheder (1515 – 1548, +1550)

Sohn Konrad

  • Konrad von Mengersen zu Rheder (1515 – 1548, +1550), Erbherr zu Rheder und Borgholz, Pfandherr zu Schwalenberg, oo Ursula von der Lippe zu Vinsebeck, (1504-1515), Kinder:
    • Herman Mengersen (1551)
    • Jurgenn Mengersen (1551)
    • Corth Mengersen (1551)
    • Anna von Mengersen zu Rheder (1588+)

Grundtausch

12.03.1551 Die Brüder Hermann (Herman) Jürgen (Jurgenn) und Corth Mengersen (Mengerssen) beurkunden für sich und ihre Erben den Tausch einer „frie onverpendede wese“ gt. Seekamp, bei „Eickhuisen“ an der Nethe mit Äbtissin Anna von der Borch, Priorin Edelinge von Asseborch, Kelnnersschen Margarethen von Brenckenn, Cornschriversschen Dorotheen von Mengersen und dem Konvent des Klosters Gehrden und allen ihren Nachkommen. Diese Wiese hatte bisher Johann Jacobs mit anderen Ländereien bei Eckhusen zu „jerliche pacht oder huire ihn Meigerstat gehat“. Dafür erhalten sie eine „kempe oder wese bei unserem dorpe tho Reer“ mit allen“kotstedenn“ und einer unbebauten „mollenstede“, die „in dem felde bie dem dorpe oder binnen dem dorpe“ gelegen ist. Hierfür erhalten sie vom Kloster Gehrden eine besiegelte Urkunde. Die Brüder leisten Verzicht an und versprechen Garantie für alle Rechten bezüglich der Wiese Seekamp und setzten das Kloster Gehrden in die entsprechenden Rechte ein. Die Lehnherrinn der Wiese, die Äbtissin des Klosters Heerse, Margarethe geborene von Columna bewilligt den Tausch.

Sohn Konrad

  • Cordt von Mengersen (1588 der Ältere) oo Margarethe
    • Herman Mengersen (1588)
    • Corth Mengersen (1588)

26.09.1588 Cordt von Mengersen der Ältere und Herbolt Siegerdes und ihre Ehefrauen Margarete und Elisabet nehmen beim Domkapitel zu Paderborn 800 Goldgulden auf, die an Michaelis mit 40 Goldgulden zu verzinsen sind. Mengersen verpfändet seine Güter zu Rheder und den dortigen Zehnt, den er als Lehen von der Äbtissin zum Kloster Neuenheerse besitzt.

Sohn Konrad

  • Corth Mengersen (1588) oo Magdalena von Oeynhausen (1620 Wwe.), Kinder,
    • Curt Falke von Mengerssen (1620)

22.02.1620 Magdalena von Oienhausen, Witwe des Curt von Mengerssen, Drosten zu Willenburgk und Memorhausen, Erbsassen zu Rheder, und ihr Sohn Curt Falke von Mengerssen verkaufen mit Zustimmung ihres Vormundes Bernd Simon von Oienhausen auf Grevenburg, gräfl. Lippischen Drosten zum Schwalenbergh, an die Stadt Brakel für 230 Rt. 10 1/2 Achtwerk am Flechtheimer Holz mit der dortigen Holzgrafschaft.

Sohn Burchard Bruno

  • Burchard Bruno von Mengersen zu Rheder (1670-1730) oo Maria Theresia von Hörde zu Eringerfeld, Kinder:
    • Johann Mauritz (1717)

Schloßerweiterung

Burchard Bruno von Mengersen wurde 1720 der Erbauer einer neuen schönen Kirche, massiver, grosser schlossartiger Wirtschaftsgebäude und einer Felsenmühle.

Sohn Johann Mauritz

  • 1717 Johann Mauritz von Mengersen zu Rheder, kurkölnischer General unter Prinz Eugen von den Türken bei Belgrad schwer verwundet, gefangen und wieder befreit.
  • Um 1731 war ein schwaches Regiment aus 350 Soldaten unter Brigadier Johann Mauritz von Mengersen in Warendorf stationiert.

Sohn Franz Joseph

Franz Joseph von Mengersen zu Rheder und seine Gattin Sohie-Antoinette von Spiegel zum Desenberg ließen 1750 den 1863 vorhandenen barocken Schlossbau in der Aussicht auf die Felsenmühle errichten.

Ingrossation

1819-1822 Es erfolgte die Ingrossation des ehemals Corveyschen Lehens zu Niedernatzungen, welches der Freiherr von Mengerssen zu Rheder in Besitz hat.

Sohn Friedrich Bruno

Josef Bruno von Mengersen war im Königreich Westfalen Hofinarschall der Ehefrau von König Jerome Bonaparte und auch bekannt als Dichtergraf des Nethegaues Er legte u.a. den später unter Naturschutz stehenden Park Sieseberg, der über vierhundert Quadratmorgen bemaß, ,hinter dem Schloss au.

  • 1863 Erbtorwart im Fürstbistum Paderborn, Graf Joseph Bruno von Mengersen (+ 1873) oo Charlotte, Gräfin zu Münster,

Preußischer Grafenstand

Nach den napoleonischen Kriegen wurde Friedrich Bruno von Mengersen im Jahre 1816 für seine Verdienste in den napoleonischen Kriegen durch den preußischen König Friedrich Wilhelm III. in den erblichen Grafenstand erhoben.

Familie von Peckelsheim

Nach dem Tod Gräfin Charlotte von Mengerse, geb. von Münster ging Rheder gemäß testannentarischer Verfügung an den Enkelsolut, Adolf Freiherr von und zu Peckelsheim aus Helinern.

Literatur

  • Wengerzink, Lothar (1992): Adelssitze im Kreis Höxter in lithografischen Ansichten des 19. Jahrhunderts. In: Jahrbuch Kreis Höxter 1992, Höxter, Seite 113 - 117.
  • Neuheuser, Heinrich (1969): Das Dorf Rheder und sein Adelshof. In: Die Warte 9/1969, Paderborn, Seite 132 - 134.
  • Maoro, Ernst (1986): Schloss Rheder im Nethetal. In: Schlösser, Burgen, Herrensitze in Ostwestfalen-Lippe, Bielefeld, Seite 183 - 186.
  • Matzner, Florian/ Schulze, Ulrich (1997): Barock in Westfalen - Ein Reiseführer. Kulturlandschaft Westfalen, Band 3, Münster, 2. unveränderte Auflage.

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