Handbuch der praktischen Genealogie/258

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Handbuch der praktischen Genealogie
Inhalt
Band 2
Tafel: I • II • III • IV • V • VI • VII • VIII • IX • X • XI
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Gegenstände im Paulusmuseum bieten verhältnismäßig nur wenig familiengeschichtliches Material.

      Zürich. Das Schweizer Landesmuseum enthält eine Fülle von Wappen, die für die Geschichte von Schweizer Familien wichtig sind. Über diesen Stoff vgl. das „Schweizer Archiv für Heraldik“. Die größte Masse dieser Wappen ist auf Glasscheiben angebracht (Wappenscheiben), doch findet sich heraldischer Schmuck auch hier auf Glasgemälden, Ofenkacheln, Trinkschalen, Teppichen, Gerät- und Möbelstücken aller Art, insbesondere Schränken, Truhen, Chorstühlen. Außerdem verwahrt das Museum Totenschilde, Grabplatten, Grabsteine und größere Epitaphe, Wappentafeln, Medaillen und Bildnisse. Nähere Nachweise, besonders über die Wappenscheiben und Glasgemälde, enthält der „Führer durch das Schweizerische Landesmuseum in Zürich“, hrsg. v. d. Direktion. Zürich, Verlag des Schweizerischen Landesmuseums 1910.

Das Porträt[1]

Wichtigkeit des Portraits für Staat u. Familie.

      Das Porträt ist hinsichtlich des Publikums zweifach wichtig: für das Staatsleben und für das Familienleben. Der Staat bedarf der Porträtstatuen und Gemälde nicht nur des Ruhmes, sondern auch der Selbsterhaltung wegen; denn er braucht seine Geistesheroen, seine Staatsmänner und Feldherren als geistige Stützen und die Erinnerung an dieselben. Es handelt sich sowohl darum, die Toten zu ehren, als auch die Lebenden zu erinnern, daß das staatliche Gebäude, in dem sie wohnen, die Frucht der Bemühungen jener Männer sei, deren Leben Jahrhunderte zurückreicht und auch Jahrhunderte nachwirkt. Alle gebildeten Nationen haben daher, solange sie ein Bewußtsein ihrer Größe und Würde sich erhalten haben, das Andenken solcher Männer nach ihrem Tode durch Porträtstatuen zu ehren gesucht.

      Noch viel bedeutsamer aber ist die Stellung der Familie zum Porträt. Es hat in ihr einen noch größeren Rückhalt; denn jede echte Kunst muß auf wirklichen, nicht erkünstelten Bedürfnissen aufgebaut sein und in diesen mächtige Wurzel schlagen können. Das Porträt als solches ist der Familie


  1. Waetzoldt, Wlh., Die Kunst des Porträts. Leipzig 1908. — Janitschek, Geschichte der deutschen Malerei. Berlin 1890. — Kemmerich, Die frühmittelalterliche Porträtplastik in Deutschland bis z. Ende d. 13. Jht.; drs., D. Anfänge d. deutschen Porträtmalerei. Leipzig 1906; drs., Die Porträts deutscher Kaiser u. Könige bis auf Rudolf v. Habsburg, NA 33. — Eitelberger, Kunsthistorische Schriften lll. — Lehmann, Alfr., D. Bildnis bei d. altdeutschen Meistern bis auf Dürer, 1900. — Woltmann, Holbein und seine Zeit. Leipzig 1874. — Leischnig, D. Bildnis im 18. u. 19. Jht Wien 1906; drs., D. Bildnis-Miniatur in Österreich 1750-1850. Wien 1907. — G. v. Bezold, Beitr. z. Gesch. d. Bildnisses, MGN 1909 f. — Burckhardt, D. Porträt in d. Malerei, in d. Beitr. z. Kunstgesch. in Italien, Basel 1898. — Schaeffer, Die Frau in der venetian. Malerei. München 1900; drs., Das Florentiner Bildnis. München 1903. — Woermann, D. italienische Bildnismalerei d. Renaissance. Eßlingen 1905. — Collies, J, The art of portrait painting. London 1905. — Dayos, Arm., L'image de femme. Paris 1900. — Williamson, History of portrait miniatures. London 1904, 2 Bde.