Geschichte der kleinen deutschen Höfe 1/092

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Geschichte der kleinen deutschen Höfe 1
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Geschichte der kleinen deutschen Hoefe 1.djvu
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Der Herzog lud darauf wieder die kaiserlichen Räthe, bewirthete sie aufs Beste, ließ für den gemeinen Mann Wein, Bier und Malvasier fließen, auch seine Küche offen sein. Die herzoglichen Räthe, insonderheit Dr. Husan, hatten vielen Umgang mit den kaiserlichen. Die Rostockschen Abgesandten gingen auch einigemal zu Hofe. Der Kaiser gab nochmals Befehl an seine Räthe die Güte unter den Streitigen zu versuchen und zuvörderst den Herzog zu fragen, ob er gedächte die Festung abzustehen? Die fürstlichen Räthe verwunderten sich der Frage und wollten sich darauf gar nicht einlassen, sondern baten die andern Artikel erst vorzunehmen. Wie aber die kaiserlichen Räthe sagten, daß sie keinen andern Befehl hätten, als über diesen Punkt zuerst des Herzogs Erklärung zu hören, so ward nichts behandelt.

Der Kaiser war auf die Jagd ausgeritten, der Herzog setzte sich auch zu Pferde und ritt nach. Er hatte sein Gesuch schriftlich aufgesetzt, welches er dem Kaiser übergab, hielt auch mit demselben eine lange Unterredung. Der Kaiser verordnete zu den vorigen fünf Räthen in dieser Sache noch Ändere fünf, um die Güte zu versuchen. Diese fingen abermals an, zuerst von der Festzung zu sprechen. Der Herzog sagte endlich: „Grund und Boden von der Stadt Rostock wäre sein und könnte er darauf bauen, was er wollte, - wenn es nicht anders sein könnte, so wollte er Rostock den anderen Landstädten gleich machen, unangesehen ihre Privilegien.“ Als die Commissanen solches hinterbrachten, so sagte der Kaiser: „die Rostocker wider ihre Privilegien zu demüthigen und den Landstädten gleich zu machen, steht nicht in des Herzogs