Geschichte der Pfarreien des Dekanates Grevenbroich/349

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Geschichte der Pfarreien des Dekanates Grevenbroich
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Erzdioecese Koeln 1883.djvu
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und Maria Anna Kraft. - Wittwe Andreas Faber, geborene Maria Christina Fischer.

Die Kirche bildet ein Octogon mit angebautem Chore. Das Gewölbe ruht auf einem mächtigen Granitpfeiler. Das Octogon mißt im Innern in der Länge 13, in der Breite 14½ und in der Höhe zwölf Meter. Der Chor ist 13 Meter lang und 7 Meter breit.

Die Gesammtlänge beträgt mit Einschluß des Thurmes 32 Meter. Der Thurm ist 28 Meter hoch. Der Gipfel des Octogon ist bekrönt durch eine mit Blei umkleidete Statue der Himmelskönigin.

Die Grundsteinlegung erfolgte am 12. April 1869, die Consecration der Vollendeten Kirche mit drei Altären am 28. October 1870, dem Gedächtnißtage der ersten Kirchenpatrone, der hh. Apostel Simon und Judas, durch den Herrn Erzbischof Paulus Melchers.

Die Kirche ist mit neuem Mobilar in gothischem Stile nach Entwürfen des Architekten Hugo Schneider ausgestattet und mit Wandmalereien von der kunstgeschickten Hand des Caplans Mathias Goebbels in Köln geschmückt. Die gesammte innere Ausstattung ist das Werk der Wohlthäigkeit.

Was die Baupflicht betrifft, so lag dieselbe ehemals den Patronen ob, dem Herzoge von Jülich und, wie es nach angezogener Notiz scheint, der Abtissin von St. Maria im Capitole in Köln. Bezüglich der Verpflichtung zur Reparatur geht aus einem im Jahre 1742 geführten Streite hervor, daß zum Unterhalte des ganzen Kirchengebäudes mit Thurm bis dahin Katholiken und Prostestanten gemeinsam beigetragen haben, während letztere ihre Beitragspflicht lediglich auf den Thurm beschränkt wissen wollten. Churfürst Carl Theodor verfügte am 23. October 1776, daß die zur Reparatur des Thurmes erforderlichen 55 Reichsthaler lehnweise aufgenommen und auf Katholiken und Prostestanten ungelegt werden sollten. Nunmehr liegt die Baulast der kirchlichen Gemeinde ob.

Sämmtlich Altäre sind altaria fixa. Der Hochaltar, steinerne Mensa mit Aufsatz von Holz, stellt einen Reliquienschrein dar. Auf demselben befinden sich die geschnitzten Brustbilder der ersten Patrone, der hh. Apostel Simon und Judas, sowie der zweiten Patrone, der hh. Jungfauen und Martyrinnen Agnes und Agatha. In dem Sepulchum sind Reliquien des h. Polycarpus, sowie solche aus der Gesellschaft der h. Ursula eingeschlossen. Der Marienaltar enthält gleichfalls Reliquien der genannten Heiligen. Der Katharina=Altar, welcher mit einer wöchentlichen Jahrmesse für unbekannte Stifter dotirt ist, birgt Reliquien des h. Ignatius von Antiochien, sowie solche aus der Gesellschaft der h. Ursula.

Die frühern Glocken, klein und werthlos, wurden eingeschmolzen. 1870 entstanden drei neue. Die größte ist den Pfarrpatronen, die mittlere