Geschichte der Pfarreien des Dekanates Grevenbroich/334

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Geschichte der Pfarreien des Dekanates Grevenbroich
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Erzdioecese Koeln 1883.djvu
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1727 errichtete der Pastor Petrus Simonis sein Testament und setzte Christus und die schmerzhafte Mutter und in beiden die Kirche zu Oeckhoven zu Erben seiner ganzen Hinterlassenschaft unter folgenden Erklärungen und Bedingungen ein:

1. solle allwöchentlich in der Pfarrkirche zu Oeckhoven am Kreuzaltare eine h. Messe de passione Domini gelesen werden;

2. könne Jeder der unten näher Genannten auf die Hinterlassenschaft den titulus ordinationis empfangen;

3. nach der Weihe sei der Ordinirte verpflichtet, wöchentlich eine h. Messe de beata zu lesen, wo er sich befinde;

4. der Studirende oder zur Zeit zu Ordinirende solle aus den nähern Blutsverwandten der Brüder Simonis in absteigender väterlicher Linie, in deren Ermangelung aus den Kindern der Schwester Katharina gewählt werden;

5. derselbe muß von ehrbarem Wandel und guten Sitten sein;

6. auch bis zum Empfange der höhern Weihen entweder drei Rosenkränz oder das parvum officium beatae Mariae virginis allwöchentlich beten;

7. wenn mehrere Bewerber in einem und demselben Grade vorhanden sind, so soll der Sittsamere und Dürftigere den Vorzug haben.

Am 26. Januar 1747 brachten die Executoren, die Pastoren Tillmann Richter von Höningen und Johann Simonis von Giesenkirchen, das Testament dem Willen des Fundators gemäß zum Vollzuge und zwar:

1. durch Stiftung eines bebeficii ecclesiastici sub invocatione et ad altare s. crusis in der Kirche zu Oeckhoven;

2. durch Errichtung einer Studienstiftun nach der Meinung und Absicht des Fundators, verbunden mit jenem Beneficium für die Verwandten desselben und zwar für den Nächsten in gradu, und wenn mehrere eben nahe, für den ältesten.

Diese Stiftung wurde 1747 vom damaligen General=Vicariate genehmigt. Als Inspectoren derselben sollen der zeitige Landdechant des Dekanates Bergheim, nunmehr Grevenbroich, und der zeitige Pfarrer von Oeckhoven fungiren. 1770 war Benediciat Johann Wilhelm Schieffer aus Scheulenhof, Pfarre Hochneukirch, Vicar daselbst bis 1801, wo er Pfarrer in Neukleisheim bei Attendorn wurde. Ihm folgte Wilhelm Schiefer, auch aus Scheulenhof und Vicar in Hochneukirch bis 1808. Beide residiren in Hochneukirch.

Das mit der Stiftung verbundene Familien=Beneficium wurde durch die französische Gesetzgebung aufgehoben, nicht aber die Studienstiftung, noch auch deren Patronats= und Inspectionsrechte. Ueber die Stiftungsgüter, welche dem Staate anheimgefallen, jedoch 1812 an die Pfarrkirche