Geschichte der Pfarreien des Dekanates Grevenbroich/239

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Geschichte der Pfarreien des Dekanates Grevenbroich
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Erzdioecese Koeln 1883.djvu
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Klören von Wanlo die canonische Proclamation der Pfarrerhebung und die Einführung des ersten Pfarrers unter Anwesenheit der gesammten Pfarrgenossen.


Pfarrkirche.

1859 am 30. Mai fand die feierliche Consecration der neuen Kirche durch den Herrn Weihbischof Dr. Baudri statt. Nach vollendetem Pontificalamte wurde das Sacrament der Firmung an die Firmlinge von Jackerath, Garzweiler und Otzenrath gespendet und am folgenden Sonntage der neue Kreuzweg mit den vierzehn Stationen durch den frühern Rector von Jackerath, Heinrich Dreimüller, munmehrigen Franciscaner=Pater Ambrosius, benedicirt.

Der Thurm ist im Jahre 1866 vom Maurermeister Bach nach dem vom Bauinspector Wiese entworfenen Plane errichtet worden. Die Jahreszahl ist an der Südseite in starker Manneshöhe in einer Steinschrift angebracht: "hICCe LapIs sIgnVM tVrrIs aeDIfICatae." Die ganze Höhe des Thurmes beträgt bis zum Knopfe 122 Fuß. Die Kosten im Betrage von ungefähr 4000 Thlr. wurden ebenfalls von der Familie Lauterborn bestritten. Der Thurm, mit Blitzableiter versehen, ist weithin sichtbar und gewährt vom obersten Dachfenster aus eine prachtvolle Aussicht in die gesegneten Fluren des Jülicher Landes.

Die Kirche ist unter dem Titel Maria mater dolorosa geweiht. Da die ehemalige Jackerather Kapelle früher bestand, als das Fest der sieben Schmerzen am dritten Sonntage im September für das römische Brevier obligat geworden war, auch das Fest transfixionis B. M. V.., welches am Freitage vor Palmsonntag gefeiert wird, kölnischen Ursprungs ist, so ist auch letzteres Fest als patrocinium anzusehen, wenn auch die äußere Feier am zweiten Sonntag nach Ostern gehalten wird. Zweiter Patron ist der h. Erzengel Michael.

Die Kirche hat drei Altäre. Chorstühle und ein silberner gothischer Kelch sind Geschenke der Familie Lauterborn. Die silbernen Pollen nebst Teller tragen die Inschrift: "Petrus Josephus Lützeler, natus in Jackerath 1847, † in Gallia, ecclesiae Jackerathensis." Sie erinnern an genannten Jüngling, der 1871 im Lazarethe zu Connesse bei Paris in Folge eines Sturzes mit dem Pferde gestorben ist. Die Jungfrauen der Pfarre schenkten einen großen, werthvollen Teppich.

Der herrliche Thurm rief auch nach hellern Glocken. Meister Beduwe von Aachen goß sie 1867. Die große Glocke hat den Ton E und wiegt 1542 Pfund, die mittlere mit dem Tone Fis ist 1115 Pfund und die kleine mit dem Tone Gis 777 Pfund schwer. Die Kosten im Betrage von 2008 Thalern wurden gedeckt durch eine