Geschichte der Pfarreien des Dekanates Grevenbroich/233

aus GenWiki, dem genealogischen Lexikon zum Mitmachen.
Zur Navigation springen Zur Suche springen
GenWiki - Digitale Bibliothek
Geschichte der Pfarreien des Dekanates Grevenbroich
Inhalt
<<<Vorherige Seite
[232]
Nächste Seite>>>
[234]
Erzdioecese Koeln 1883.djvu
Hilfe zur Nutzung von DjVu-Dateien
Texterfassung: unkorrigiert
Dieser Text wurde noch nicht korrekturgelesen und kann somit Fehler enthalten.


mit 1000 Thaler. Nach Abzug der Gebühren soll von den übrigen Zinsen den Armen von Allerheiligen ab bis Ende März alljährlich Brod und Brand beschafft werden. Starke Bettler, die zu faul sind, um zu arbeiten, sollen ausgeschlossen bleiben. Auch darf von dem Gelde nichts an Arzt oder Apotheker gezahlt werden.

Auch bei andern Anniversarien, wie bei dem für Bartholomäus Kropp, Maria Anna de Mathelin, Vicar Schumacher, werden Armenspenden vertheilt.


Schulwesen.

Pastor Sartorius war ein besonderer Freund der Schule. Er berichtet 1777 über das Schulwesen in Höningen: " Nur im Winter wird Schul gehalten, auch etliche mahl bis zur Erntezeit. Ursache ist, weil die Eltern die Kinder nicht schicken, Geschäfte halber, auch weil die Lehrer als die Kinder des Schulhaltens und Schulgebens müde werden. Bekannt ist, daß mehr Kinder im Winter als im Sommer in die Schule gehen können; denn wenn an jedem Ort, deren hier vier sind, an Sonn= und Feiertag Schul gehalten soll werden, würde man keinen Schullehrer wegen des geringen Verdienstes von wenigen Kindern haben können. - Die Kinder müssen monatlich einen Stüber dem Schulgeld zulegen - sollte aber nur eine Schule angestellt werden, so würden die weit abgelegenen sich beschweren wegen der Entlegenheit und Kürze der Zeit, die an Sonn= und Feiertagen wegen der christlichen Lehre übrig bleiben würde. Die Wohlhabigen verlangen, daß das ganze Jahr Schul gehalten werde, die Geringen, daß der Winter vorbeigehe, um ihre Kinder zur Arbeit anzuhalten, theils wegen erforderlichem Schulgeld, theils, damit sie früh in ihren Geschäften geübt werden. Wenige sind, die sich mit der Schule bekümmern, als nur der Pastor. Er setzt auch den Schulmeister an. Wenn er drauß gefordert wird, muß er die Schlüssel abgeben; keine Ergötzlichkeit wird deßwegen gegeben. Der Benediciat wird sich nicht zur Schullast reserviren, da er in Köln wohnt und einen deservitor beneficii nicht haben kann.

Der Armen=Provisor sorgt durch Weisung Pastoris für schullgeld, schuh und strümp und Kleidung, so lang was im Armenstock ist." Zu Schulzwecken hatten auch die Freifrau von Bourscheid, Agatha de Mathelin, Pastor Leuffen und Andere in ihren letztwilligen Verfügungen Beiträge geleistet.

Nunmehr ist in Höningen eine dreiklassige Schule.

Als Geistliche, die aus der Pfarre Höningen hervorgingen, können nur genannt werden: