Geschichte der Pfarreien des Dekanates Grevenbroich/227

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Geschichte der Pfarreien des Dekanates Grevenbroich
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Erzdioecese Koeln 1883.djvu
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und sonstigen Einkünfte der Pastorat, Vicarie und Bruderschaft aufzunehmen hat.

Die Verpflichtungen des Zehnthalfesn waren: 1) bei entstehendem Ungewitter die große Glocke zu ziehen, sowie das Schmeer zu den Glocken zu geben; 2) das Salz zur Consecration des Weihwassers zu verabreichen, das Zielvieh und eine Leimkuhl zu halten, und 3) auf Markustag beide Pforten des Hofes zum Durchzuge der Procession zu öffnen.


Pfarrstelle.

Das Pfarrhaus liegt der Kirche gegenüber. Die Hessen=Weimarer hatten es zerstört, Pastor Norffs baute es auf eigene Kosten wieder auf, "welches das Capitel im Capitol zu Köln schuldig geweß; also daß so fern mir und den Meinigen dessen keine Restitution geschehen würde, verhoffe, meine Nachkommen werden mir, wie einem Ehrliebenen Manne gebürt, selbiges Dank wissen und in sacrificio meiner armen seelen zu trost eingedenk seyn."

Nachdem dasselbe fast zwei Jahrhundert gestanden, baute die Gemeinde 1829 ein neues, jedoch wurden 300 Thaler aus dem Erlöse der schweren Ulmen, die auf Pastoratgrund sich befanden, mit verwandt, so wie 150 Thaler aus dem Verkauf des alten Hauses. Auch hat die Gemeinde Spanndienste gethan, so daß der Bau nur 1380 Thaler gekostet hat.

Die Entstehung der Pfarrdotation liegt im Dunkeln. Seit Jahrhunderten betrug die Morgenzahl der Ländereien ca. 40. In der Anzeige des Präfecten Lameth vom 22. Juli 1806 über die Restitution derselben ist auch die Rede von einem Hause, herrührend von der Stiftung unter Anrufung der h. Anna. Ferner hatte der Pfarrer den Zehnten von 90 Morgen, welcher einen Werth von 200 Reichsthaler repräsentirte, an Holz ein jährliches Quantum, zu 34 Reichthaler taxirt, vom Hause Höningen jährlichs zwei Hühner und einen Reichsthaler pro canone, außerdem noch manche andere Hühner, welche in den dreißiger Jahren abgelöst wurden; dagegen mußte er alljährlich acht Quart Oel zur Gotteslampe liefern.


Reihenfolge der Pfarrer.

Paulus Horst, 1570.

Petrus Zonss, von Venrath, 1600.

Theodor Venrath, 1604.

Petrud Venrath, 1634. von ihm sagt das Visitationsprotokoll des Dechanten Crays, daß er nicht katechisire, aucht nicht beim Capitel erscheine.[1]



  1. Annalen der Christianität Bergheim vom Camerarius Zephenius.