Geschichte der Kirchen, Pfarren, geistlichen Stiftungen und Geistlichen des Lippischen Landes 1881/409

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Geschichte der Kirchen, Pfarren, geistlichen Stiftungen und Geistlichen des Lippischen Landes 1881
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Geschichte Geistliche Lippe 1881.djvu
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Pauli in der Kapelle zu Wilbasen, sein Beneficium resignirt habe, und präsentirt als Inhaber des weltlichen Patronatsrechts dazu den Prior des Blomberger Klosters Gorde (Gottfried) Prekel mit der Bitte, denselben zu investiren. (Lipp Reg. IV, 3139.)

Die letzte Wilbasen betreffende Urkunde vor der Reformation nennt einen Verkauf des Klosters zu Blomberg an die Templirer zu Wilbasen. (Lipp. Reg. IV, 3151 )

Durch das Blomberger Kloster und die Reformation sank die Capelle, in der nach Piderits Chronik (S. 533) in Folge der für sie erwirkten päpstlichen Indulgenzen durch Gebet viele Kranke und Gebrechliche geheilt sein und die Hellen (Fesseln) und eisernen Bande, so die Türken und andere Tyrannen armen Christen mit Gewalt angelegt, ohne Zuthun dort abgefallen sein sollen, immer mehr. Die Krücken und Stäbe der geheilten Kranken sollen noch zu Piderits Zeit, also ca. 1600, dort gefunden sein. Das fernere Schicksal der Capelle, von der keine Spur mehr zu finden ist, ist im Eingange ihrer Geschichte angegeben. (Siehe O. Preuß. Baul. Alterth. zweite Auflage S. 159 und Holscher Bisth. Paderborn S. 77—85)

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12. Schwalenberg, (Swalenberg) mit der Herrschaftlichen Meierei, der Burg, Weißenfeld, Brakelsiek, Lothe, Neuensiek, Kreienberg und dem Preuß. Dorfe Hagedorn kommt als oppidum Swalenberg schon in dem ältesten Archidiakonatsregister der sedes (Archidiakonat) Steinheim bei Fürstenberg und Schaten vom Jahre 1231 als zu diesem gehörend vor. Der Geistliche der Pfarrkirche mußte nach dem registrum contributionis sedis Steinheim vom Jahre 1480 dem Bischof von Paderborn jährlich 3 Schillinge entrichten.

Ob die jetzige Kirche vor dem Jahre 1228, wo schon ein sacerdos hermannus de svalenberg in einer Urkunde genannt wird, oder nach einer Feuersbrunst, welche die an ihrer Stelle stehende älteste Kirche verzehrt haben konnte, da im Jahre 1307 Schwalenberg durch eine solche „verwüstet“ wurde, in jenem Jahre erbaut ist, ist nicht bekannt. Dem Bau des Chores nach stammt sie aus dem 15. oder 16. Jahrhundert. Ihr Schutzpatron war Johannes der Täufer. Es finden sich nach Preuß Baul. Alterth. S. 163 in derselben nachstehende antiquarische Merkwürdigkeiten: „Ein zierliches Sacramenthäuschen mit der Jahreszahl 1489 zeigt die Wappen des Edelherrn Bernhard VII. und seines Bruders des Bischofs Simon von Paderborn. Ferner ist ein Grabstein des im Jahre 1558 als Drost zu Schwalenberg verstorbenen Hermann von Mengerssen vorhanden, sowie ein steinernes Epitaphium mit einer männlichen und