Geschichte der Kirchen, Pfarren, geistlichen Stiftungen und Geistlichen des Lippischen Landes 1881/393

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Geschichte der Kirchen, Pfarren, geistlichen Stiftungen und Geistlichen des Lippischen Landes 1881
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Geschichte Geistliche Lippe 1881.djvu
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einer von den Lemgoer Consuln am 8. Januar 1211 an Dietrich, Confirmirten der Paderborner Kirche, gerichteten Vorstellung im Jahre 1291 aus den Almosen der Gläubigen zu Ehren des heil. Geistes von den Consuln erbaut. Simon I., Edelherr zur Lippe, ertheilte am 9. October 1306 den pauperibus hominibus, welche im Hospital zum Heiligengeiste in der Neustadt Lemgo leben, für ihre area et domus, que protenditur ad rivum transeuntem fossatum, eidem aree immediate adjacens Freiheit von Wortzins, sowie auch von allen ferneren städtischen Abgaben und gestattet ihnen, jenen Platz beliebig mit Häusern zu bebauen. Die Armen scheinen in verschiedenen Häusern untergebracht zu sein, von denen eins unter dem Namen Schodekromen Heiligengeist im Jahre 1396 vorkommt. (Lipp. Reg. II, 1443.) Das Hospital erhielt Geschenke an Geld, Land und Getreide in den Jahren 1322—1409, zu Wein im Jahre 1380, damit einem jeden Armen, welcher an den fünf Zeiten Gottes Leichnam empfängt, 1 Quart Wein zur Spolinghe, wenn se unsern Heren empfanghen hebbet“ zu geben. (Lipp. Reg. II, 676, 984, 1178, 1284, 1512, 1607, 1299.) Am 27. Februar 1364 ertheilte Simon III., Junker von der Lippe, auf Bitte der Bürger in der Neustadt Lemgo den dortigen armen kranken Leuten die Gnade, daß der Nachlaß der Verstorbenen dem Armenhause verbleiben und kein „Erbe“ davon genommen werden solle. (Lipp. Reg. II. 1111.) Die Geschichte der weiteren Schicksale des Hospitals ist nicht bekannt.


3. Der heil. Geist St. Loyen in der Altstadt.

Dies Hospital war dem heil. Eligius, welcher Goldschmied unter dem Frankenkönige Chlotar II. und später Bischof von Noyon, gest. 659, der Patron der Goldschmiede wurde, geweiht und wird daher gewöhnlich „der heil. Geist St. Loyen“ genannt. Erwähnung desselben geschieht zuerst im Jahre 1455, wo die Dechen „der armen Leute in Sünte Loyen Heiligengeiste zu Lemgo“ verpflichtet werden, aus einer Schenkung denselben an den vier Hochzeiten „einen drepliken Potharst von grobem Fleische“ zu kaufen und unter sie zu vertheilen; im Jahre 1487 erhielt es eine Rente und 1519 wird es noch erwähnt. (Lipp. Reg. III, 2167, IV, 2718, 3077.) Nachher wurde es mit dem unter Nr. 1 genannten Heiligengeiste bei dem Fleischscharren vereinigt, indem in einer Urkunde von 1554 die Dechen „der zusammengebrachten beiden Heiligengeiste zu St. Loyen und auf dem Fleischscharren“ vorkommen. Später wurden die vereinigten Armenhäuser in das aufgehobene Franciskanerkloster (Brüderhaus), am Johannisthore verlegt, wo sie noch jetzt unter dem Namen Provision St. Loyen existiren. Diese Verlegung muß vor dem Jahre 1574