Gedenkblätter Friedrich Wölbling/031

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Gedenkblätter Friedrich Wölbling
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Zur Erziehung und UNterricht der Geschwister war die Tante Clara dort schon seit Haren tätig. Da allen jungen Schwägerinnen Radensleben als zweite Heimat lieb und wert, fand dort (1866 schon) die Verlobund und Hochzeit von Tante Louise statt, mit dem Pastor Zeller aus Oranienburg. Und etwas vorgreifend sei hier hinzugefügt, daß 1873 auch die Tante Rosalie, verlobt mit dem Pastor Frick aus Magdeburg, dort im Pfarrhause zu Radensleben ihre Hochzeit gefeiert hat. In Bezug auf dies Verhältnis der Eltern zu den Geschwistern wurde mir noch kürzlich bezeugt: Selbst ohne Vaterhaus, fand ich bei den Lieben alles was ich brauchte zur äußeren und inneeren Ausreifung für's Leben und danke ich ihnen dieses heute noch!
Im Wulkower Kirchlein durfte der Vater unsere beiden Knaben taufen: Otto, geboren am 20. Juli 1872 und Johannes, geboren den 15. Oktober 1873. Als wir später in Neu-Ruppin Wohnung nahmen, kamen die Eltern zu den Taufen unseres am 2. November 1874 geborenen Sohnes Karl, sowie auch zu dem Tauffest der uns am 27. November 1875 geschenkten Tochter Odina. Inzwischen wurde die Ausbildung unserer Schwester Martha in einem Institut als Lehrerin vollendet; während Maria bei den Eltern als liebende, treu fprsorgende Tochter waltete; und Siegfried, welcher nach der Schulzeit auch die Landwirtschaft erwählt, blieb einstweilen in der Mark Brandenburg. Als wir dann im Jahre 1876 eine große Pachtung bei Brandenburg am der Havel übernahmen, besuchten uns auch dort die lieben Eltern.
Im Jahre 1877 starb nach längerem Leiden Herr Geheimrat von Quast und wurde auf dem Friedhofe am Giebel der Kirche zur Ruhe bestattet. Das sieser Heimgang des Herrn Patrons und Freundes zugleich, einschneidend in das Leben des Vaters war, können wir begreifen. Bruder Berthold verheiratete sich 1882 mit Helene Utrecht in Templin und konnte auch dort in der Uckermark bei der Trauung der liebe Vater seines Amtes walten. Fast alljährlich waren die lieben Eltern in Grabow, um an den Enkeln sich zu erfreuen, unser Leben zu teilen und in schweren Zeiten uns tröstend beizustehen. So besitzen wir auch an den Briefen aus jener Zeit einen köstlichen Schatz; und