Gedenkblätter Friedrich Wölbling/025

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Gedenkblätter Friedrich Wölbling
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Gedenkblätter Friedrich Wölbling.djvu
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Zurückgekehrt in das Amt und die Familie erfreute sich der Vater von Neuem an dem, was Gott ihm im Beruf und Haus an Segen gegeben hatte. Und wenn ab und zu Anfragen an ihn herantraten, ob er bereit sei zu größerer Tätigkeit, so hielt ihn seine innerste Ueberzeugung stets da fest, wo er einmal von Gott hingestellt war. Gerne aber folgte er den Aufforderungen zu Generalkirchenvisitationen und wurde er im Laufe der Jahre in Westphalen, Pommern und dem Oderbruch mit lieben Brüdern zusammengeführt. Im Jahre Februar 1865 erkrankte der Vater heftig, nachdem er seine leßte Predigt mit dem Vers geschlossen hatte: "Wie herrlich ist die neue Welt, die Gott den Frommen vorbehält!" Diese Strofen kehrten in seinen Phantsien stets wieder; nach Fürchten und Hoffen kam die Krisis und sehr langsam dann die Erholung; dennoch konnte er Palmarum die Einsegnung der Kinder ausführen. Nach Ostern kam der Ausbau des Kirchleins, welcher Herr von Quast selbst leitete; und zu aller Freude war die Renovation eine in allen Teilen des Gotteshauses sehr gelungene. 1866 kam der böhmische Krieg, ein kurzer, rühmlicher Feldzug. Am Tage seines Friedensschlusses, den 23. August, wurde im Pfarrhause ein Sohn gebohren. Siegfried[1]! Freude im Hause und Freude im Lande über den Sieg.In den kommenden Jahren wurde der Vater aufgefordert, dem evangelischen Verein für kirchliche Zwecke beizutreten zu Berlin, Oranienstraße 106; und in diesem Cyklus hielt der Vater den Vortrag über "die zwei Zeugen" auf Grund der Offenbarung Johannis Kapitel 11. An den Gnadauer Konferenzen beteiligte sich der Vater stets und hielt er dort am 6. April 1869 den Vortrag: "Pflügt ein Neues", eine Aussprache über die kirchliche Lage und Frage.
Ende Mai 1869 fällt auch der Tod des weiland Doktors und Professors Wilhelm Hengstenberg zu Berlin. Da derselbe ein Schwager vom Herrn Geheimrat von Quast, hatte er für sich und die Seinen in Radensleben ein Erbbegräbnis erbauen lassen. Viele seiner Lieben waren ihm im Tode vorangegangen, nun hielt ihm der Vater am 1. Juni die Leichenrede unter dem Titel: "Der Gotteskämpfer." (Siehe hinten.)

  1. Urgroßvater von Stefan Ringel