Gedenkblätter Friedrich Wölbling/007

aus GenWiki, dem genealogischen Lexikon zum Mitmachen.
Zur Navigation springen Zur Suche springen
GenWiki - Digitale Bibliothek
Gedenkblätter Friedrich Wölbling
<<<Vorherige Seite
[006]
Nächste Seite>>>
[008]
Gedenkblätter Friedrich Wölbling.djvu
Hilfe zur Nutzung von DjVu-Dateien
Texterfassung: unkorrigiert
Dieser Text wurde noch nicht korrekturgelesen und kann somit Fehler enthalten.



wesen sehr angesehen; einesteils war er durch seine Schriften und Lehrbücher bekannt, andernteils förderte er zusammen mit Jahn und Pestalozzi den Turnunterricht und alle körperlichen Übungen der Jugend. So kam auch unser lieber Vater bald in das Haus des tüchigen Direktors und lernte dort die junge, liebliche, einzige Tochter kennen: Odina, Thusnelda Johanna Harnisch. Mein Vater verlobte sich mit ihr am 7. Juli 1839. Sie soll ein überaus liebliches, zartes, jugendliches Gesicht und Gestalt gehabt haben. Ihr war eine herrliche Stimme gegeben, welche gut ausgebildet oft in kleineren und größerem Kreisen das Herz ihrer Zuhörer gewann. Am 6. Januar 1840 war die Hochzeit der Eltern. Aus ihrem Tagebuch: (nach der Hochzeit) “Bis hierher waren wir sehr glücklich gewesen, unser Brautstand hatte uns viele Freuden bescheert und mit großen Hoffnungen auf ein glückliches, friedevolles Leben konnten wir unsern Ehestand beginnen. An Leiden wird es auch nicht fehlen, aber da wir beide uns herzlich lieben, so werden dieselben leicht in Gemeinschft getragen werden. Darum nur guten Mutes! Gott wird's wohl machen! Später: “Am 3. Dezember, mittags 1 Uhr war der Junge da: Friedrich, Wilhelm, Berthold! Große Freude bei den Großeltern im Seminar und bei der alten Tante. Lenz dort 78 Jahre.” Weiter heißt es in dem Tagebuch: “Berthold ist ein kräftiges etwas mageres Kind mit schwarzen Härchen. Unser aller Freude über das gute, ruhige gesunde Kindchen ist groß. Gott wird helfen und es erhalten.” 30. Januar 1841: “Schon fünfmal ist unser Berthold im Hause seiner Großeltern gewesen. Das erste Mal wurde er von seinem Mädchen getragen. Der Weg ging durchs Rentamt, woselbst sein Vater uns das Tor zum Seminargarten aufschloß. Im Garten kam uns der Großvater entgegen. Die anderen Male fuhr er schlafend im Schlitten, der noch von uns herstammt, zu den Großeltern.” 3.August: “Heut ist nun Berthold mit Gottes Hilfe 8 Monate geworden, er ist ein kräftiges gesundes Kindchen.” Unsere liebe Mutter ist durch Freude, aber auch durch viel Leid gegangen. Gott der Herr schenkte den Eltern nach dem Ältesten noch zwei gesunde Töchter: Magdalene geboren den 18. Februar 1844, Elisabeth geboren den 18. Juni 1845. Danach wurde ich Jo-