Festschrift zur Enthüllung des Krieger-Denkmals zu Crefeld (1875)/14

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Festschrift zur Enthüllung des Krieger-Denkmals zu Crefeld (1875)
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Krefeld-Denkmal-1875.djvu
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ehrung geniesst. Ein passenderer Standort ist in unserer Stadt gewiss nicht z finden. Der Platz ist in der Mitte, da, wo das Denkmal steht, um 2½' erhöht worden, auf diese Erhöhung ist die erste grosse Sandsteinstufe gelegt, und auf diese folgen zwei Stufen aus rothem polirten Granit. Auf diesen baut sich das eigentliche Postament in Gesammthöhe und Stufen von 9' 6 auf, aus prächtigem, dunkelgrünem polirten Porphyr, an dessen Unterbau vorn das eiserne Kreuz von Bronze mit der Umschrift "Gott war mit uns, ihm sei die Ehre" an der hintern Seite das Genfer Kreuz aus demselben Material sich befindet und dazwischen an den sechs Flächen die Namen der Gefallenen, 266 an der Zahl - unter diesen 98 Crefelder - in Goldschrift. Auf den vorspringenden Ecken des untern Theils des Sockels befinden sich an der vordern wie hintern Seite über den Kreuzen kolossale Adler mit hochgehobenen Flügeln zu Angriff und Abwehr bereit, in den Fängen Lorbeeren gesenkt haltend, als Anerkennung für die gethätigte opferwillige Liebe und Treue zum Vaterlande - zur rechten wie linken Seite, um der Vereinigung des ganzen Volkes gegen den Erbfeind Ausdruck zu geben, Armaturen von nord- und süddeutschen Waffenstücken, links der preussiscbe Kürass mit dem Infanteriehelm, rechts der bairische Kürass mit dem Raupenhelm, beiderseits umgeben von Fahnen und Standarten der bezüglichen Staaten, links preussische, sächsische und mecklenburgische, rechts bairische, hessische und würtembergische Fahnenspitzen, zu deren Anbringung dem Künstler von den betr. Landesfürsten huld voll die Erlaubniss ertheilt, sowie die Zeichnungen derselben zugesandt worden sind. Die 9 Fuss hohe Figur der Germania bildet die Krönung des Sockels. Sie strahlt ganz ausgeprägt das Kraft- und Siegesbewusstsein des kaisergekrönten deutschen Reiches. Die hohe gedrungene Frauengestalt zeigt einen Trauerzug um den Mund, ob der vielen Opfer des grausigen Krieges, aber sicher und siegreich blickt sie mit Stolz auf die Kaiserkrone, die sie in der hocherhobenen Rechten hält, während die Linke sich auf das in der Scheide ruhende Schwert stützt. Die Figur ruht auf dem linken Fusse, der rechte ist etwas vorgesetzt. Der Oberkörper ist über das sich eng anschmiegende Gewand mit einem Kettenpanzer bekleidet, welcher die schönen Formen und Verhältnisse der Figur auf's Günstigste zum Ausdruck bringt; über die Schultern fällt nach hinten in weiten Falten der Mantel, über welchen wiederum das reiche Haar herunter wallt, das Haupt ist bedeckt mit einem Eichenkranze.