Die Rittersitze der Grafschaft Ravensberg und des Fürstentums Minden/007

aus GenWiki, dem genealogischen Lexikon zum Mitmachen.
Zur Navigation springen Zur Suche springen
GenWiki - Digitale Bibliothek
Die Rittersitze der Grafschaft Ravensberg und des Fürstentums Minden
<<<Vorherige Seite
[006]
Nächste Seite>>>
[008]
Ravensberg-Minden-Rittersitze.djvu
Hilfe zur Nutzung von DjVu-Dateien
Texterfassung: unvollständig
Dieser Text ist noch nicht vollständig erfasst. Hilf mit, ihn aus der angegebenen Quelle zu vervollständigen!



— 7—


aufgeführt. In der Tabelle von 1796 wird jedoch die Bemerkung gemacht, daß die Hänser abgebrochen und die Grundstücke vor einigen Jahren einzeln verkauft sind. Im Jahre 1804 wird v. Schele noch als Eigentümer von Harlinghausen genannt, doch heißt es bei dieser Gelegenheit, daß das wenige, was noch da gewesen, als Hausplatz und Garten jetzt der Bürgermeister Niemann gekauft habe. Der Kammerherr v. Schele verkaufte nämlich das Haus Harlinghausen im Anfang des Jahres 1804 inkl. aller Ehrenrechte an zwei Bauern namens Schmale und Bente. Der Verkauf zerschlug sich; deshalb überließ er es endlich dem Bürgermeister Niemann zu Oldendorf. Der Geh. Rat v. Berner zu Groß-Engershausen wandte sich nun all Kammerherrn v. Schele mit dem Ansuchen, er möchte ihm die Ehrenrechte von Harlinghausen abtreten. Schele ließ sich aber nicht auf den Handel ein, sondern wollte sie ebenfalls dem Bürgermeister Niemann überlassen. Geh. Rat v. Berner suchte deshalb am 25. November 1804 bei Friedrich Wilhelm III. nach, er möchte doch die mindensche Regierung veranlassen, daß er die Ehrenrechte bekäme. Er als Gutsnachbar hätte darauf ein Anrecht. Es wäre doch nicht recht angängig, daß solche adligen Rechte in Bürger- oder Bauernhände kämen. Am 14. Dezember 1804 wurde v. Berner mit seinem Antrag durch die minden-ravensbergische Regierung abgewiesen. Nicht einmal ein Näherecht läge vor, da Groß-Engershausen nicht an Harlinghausen grenze. Der von einem Graben umgebene Hausplatz ist noch zu erkennen. —
3. Groß-Engershausen.
[Quellen: Urkunden der v. d. Bussche; Fahne, westfälische Geschlechter; Vasallentabelleu aus dem Geh. Staatsarchiv; Culeman, rav. Merkwürdigkeiten; Alemanns collectanea rav.]
      Die Nachrichten über dieses Gut fließen spärlich. 1491 ist Johann v. Sloer Besitzer von Engershausen. Groß- und Klein-Engershausen sind damals wohl noch in einer Hand gewesen. 1578 ist Berndt v. Sloer noch Besitzer von beiden Häusern Um 1610 wird Hieronymus v. Schloen gen. Tribbe Erbherr von Groß-Engershausen genannt. Bei seinem 1646 erfolgten Ableben succedierte ihm sein Sohn Hieronymus Johann, brand. Obristwachtmeister, der 1656 bereits verstorben ist mit Hinterlassung von zwei Söhnen, die aber 1671 zu Saumeur in Frankreich einem hitzigen Fieber erlagen. Die Erbin wurde Anna Margarethe Christine v. Tribbe, ihre Schwester. Sie brachte Groß-Engershausen durch Heirat an Hermann v. Oer zu Notbeck. Er starb als General der Kavallerie im Jahre 1722. Groß-Engershausen erbte sein Neffe Casper Adam v. Oer. Des letzteren Sohn war nicht mehr Besitzer. 1750 gehörte das Gut der Familie v. Münchow. Es muß also