Die Rittersitze der Grafschaft Ravensberg und des Fürstentums Minden/004

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Die Rittersitze der Grafschaft Ravensberg und des Fürstentums Minden
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der letzte Cornberg von der Hüffer Linie. Bald daraus haben es die v. Gehle wiederum an sich gebracht und zwar durch Kauf für 45 000 Thlr. 1737 wird der kurpfälzische Oberhofmarschall Exzellenz Ludwig Konrad Frhr. v. Chalon gen. Gehle, Erbherr auf Hollwinkel, als Besitzer von Hüffe genannt. Am 20. April 1758 starb mit dem Genannten das ganze Gehlesche Geschlecht aus. Während Hollwinkel dadurch als Lehngut an den Lehnsherrn König Friedrich II. zurückfiel, ist Hüffe an die Allodialerben des Obermarschalls v. Gehle gekommen, von welchen die Familien v. Droste-Vischering, v. Böselager, Frhr. v. Ascheberg und Dieterici genannt werden. In den Vasallentabellen der folgenden Jahre werden die v. Droste bisweilen als die alleinigen Erben genannt; waren sie doch die nächsten Agnaten. Denn die Mutter des kinderlosen Obermarschall v. Gehle war Maria Magdelene v. Droste-Vischering. Die Vasallentabelle von 1760, 62, 63 berichtet: „Das Gut Hüffe im Amt Reineberg, so ehedem für 45000 Thlr. angekauft worden (d. h. die v. Gehle hatten es vor 1737 erworben), besitzt Herr v. Droste zu Vischering. Dieser Vasall hat das Gut kürzlich nach Absterben des Obermarschall v. Gehle (1758) geerbt. Er wohnt zu Vischering.“ In der Tabelle von 1761 dagegen heißt es. „Hüffe besitzen die Gehleschen Erben v. Droste und v. Böselager.“ 1763. „Die Gehleschen Erben, davon wohnt einer im Lande (Minden-Ravensberg), zwei außerhalb.“ Die Freiherrn v. Ascheberg scheinen also nicht in betracht gekommen zu sein, obwohl sie sich 1758 auch als Allodialerben gemeldet hatten. Die Verwandtschaft mit den v. Gehle war auch ziemlich weitläufig, indem die Großmutter mütterlicherseits des Ernst Friedrich v. Ascheberg zu Venne, Apollonia v. Gehle war. Die beiden auswärtigen Erben scheinen also die v. Droste und v. Böselager, der einheimische die Familie Dieterici in Lübbecke zu sein. 1764 und 1765 werden neben den v. Droste und v. Böselager ebensalls noch die v. Stammich genannt; eine andere Tabelle vom gleichen Jahre nennt auch den Advokat Dieterici in Minden als Miterben. 1765 hatten die Erben Hüffe bereits zum Verkauf ausgeboten.
      Von den Gehleschen Allodialerben kaufte das Gut Hüffe der preußische Major Adolf Friedrich v. Ditfurth als Meistbietender in der freiwilligen Subhastation für 58000 Thlr. am 3. Juli 1766, denn die Erben wollten die Gehleschen Hypothekenschulden von 44.000 Thlr., die damals ans Hüffe lasteten, nicht mitübernehmen. — Kassel 21. Juli 1773 verkaufte es der Major v. Ditfurth wiederum in Assistenz seiner beiden Söhne für 59000 Thlr. an den Oberst v. Jungken gen. Münzer v. Mohrenstamm. Der genannte Oberst Friedrich Christian Arnold v. Jungken (geb. 1733) stand in hessischen Diensten und war mit dem