Die Doerriens/028

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Die Doerriens
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Die Doerriens.djvu
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geratener ehelichen hertzgründlichen Liebe“ lebte. Er zeugte mit ihr acht Söhne und fünf Töchter, wovon zwei Söhne und zwei Töchter „diese Welt noch in blühenden jungen Jahren gesegnet“, einer von den überlebenden Söhnen „in die Fremde den Studils obzuliegen geschicket.“ Für eine fromme christliche Erziehung der Kinder sorgte der Riedemeister und seine Frau und hatte die Freude, zu seinen Lebzeiten noch fünf von ihnen verheiratet zu sehen.

      Nach der Familientradition sollen um 1629 zuerst die Manns-Lehen der Dörrien von den Familien von Stopler und von Rössing empfangen worden sein; obwohl darüber in Hildesheim garnichts zu finden ist, so steht doch fest, daß später alle Linien, die vom Riedemeister abstammen, die gesamte Hand an den Lehen gehabt haben, so daß man ihn schon als Ersterwerber dieser Lehenstücke ansehen muß.

      Von seinem christlichen Lebenswandel wird fast dasselbe erwähnt, wie bei seinen Eltern, daß er Gottes Wort von Herzen geliebt und sich zur Predigt und zum Heiligen Abendmahl zum öfteren eingefunden, auch die Seinigen dazu angehalten habe. „Im Leben und Wandel ist er Redlich und Auffrichtig gewesen, Zancksucht und Weitleufftigkeit in Weltlichen Sachen und Geschefften ist Er von Hertzen feind gewesen, gestalt er dann zu Vermeidung unnötiger Weiterung lieber in Güte sivh anschicken, als in Weitleufftigkeit sich vertiefen, und also mit jederman gerne in Friede und Freundschaft leben wollen.“ Er war mit einem guten Verstande begabt und zeigte sich freundlich gegen Jedermann nach Standes Gebühr, sodaß ihm verschiedene Ehrenämter übertragen wurden. Er kam in den Oldermans [1] und in den Achtzehnmanns-Stuhl seiner Vaterstadt als Segger [2] oder Worthalter, wurde Ratsherr, endlich Riedemeister [3] und schließlich, als er sich schon wegen Schwachheit lieber ins Privatleben zurückziehen wollte, noch einmal „Herr des Raths.“

      Sein Aussehen ließ nicht vermuten, daß er mit Krankheit zu tun hatte [4]; dennoch war er die letzten drei Jahre seines Lebens häufig von Krankheit heimgesucht. 14 Tage vor seinem Tode har er wieder einen Anfall bekommen, hat sich aber nicht sofort gelegt, sondern nur Arzneien, die ihm die Ärzte verschrieben, eingenommen. Schließlich nahm die Schwachheit zu, sodaß er sogar den Gebrauch der Sprache verlor und er entschlief sanft im Beisein der Seinigen am Sonnabend den 20. Juli 1661 zwischen 11 und 12 Uhr


  1. 1641 nach dem Oldermansbuche im Stadtarchiv zu Hildesheim: Handschriften der Altstadt Nr. 52
  2. 1635 „Oldermann der Gemeine“ Hanß Dörrien, Segger (Ordinatio novi Proconsulis ad officia dominorum suorum
  3. 1649 und 1660, daselbst
  4. Das abgebildete Porträt aus der Andreaskirche halte ich für das des Riedemeisters Hans Dörrien, da es eine auffallende Ähnlichkeit mit dem Porträt des Grabsteins vom Riedemeister Hans Storren jun. (1595-1676) in der Andreaskirche, dem Vetter vom Riedemeister Hans Dörrien hat. Auch die Amtstracht ist die gleiche. Hans Dörriens und Hans Storrens Mütter, Anna Bex und Margarethe Bex waren Schwestern.