Der Regierungsbezirk Aachen (1850)/025

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Der Regierungsbezirk Aachen (1850)
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Ac regbez kaltenbach 1850.djvu
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wie: Flachs, Hafer und Kartoffeln, gedeihen meist vortrefflich und können noch ausgeführt werden. Die Winterfrucht hingegen geht theils durch die strenge Kälte, theils durch die Hebung des eisigen Bodens zu Grunde. Der Frost dehnt nämlich den nassen Thongrund aus, hebt die Saat mit der Wurzel aus dem Boden und zerstört so die bloßgelegten Pflänzchen. Dazu kommt noch, daß die Herbstsaat durch die verzögerte Erndte weit später bestellt werden kann, als im Flachlande, und ungünstige Witterung den Landmann nicht selten daran hindert; daß ferner die Kartoffelerndte dort zu spät in den Herbst fällt und gerade die gut gedüngten Kartoffelfelder für die Winterfrucht am geeignetsten sind. Weil nun die Winterfrüchte (Weizen, Gerste und Roggen) häufig mißrathen und deren Anbau deswegen in vielen Distrikten des Hochlandes unterbleibt, so fehlt es den dortigen Landleuten an dem notwendigsten Material, an hinreichendem Dünger, der durch Nichts vollständig ersetzt werden kann. Dadurch bleiben die Aecker entweder ewig mager oder es können immer nur wenige derselben gehörig gedüngt und benutzt werden. Unkraut, Gras, Ginster und Heide bemächtigen sich der übrigen Felder und bilden sie in Wildland um, das nur noch als magere Viehtrift zu gebrauchen ist. Um diesen Mangel an dem nöthigen Dünger einigermaßen zu ersetzen, pflegen viele Gemeinden des Kreises Gemünd und Malmedy (im Montjoier Kreise ist diese verderbliche Kulturmethode fast gänzlich abgeschafft), den Wildboden oder das Heideland abzuschälen (zu schiffeln), die an der Sonne getrockneten Rasenstöcke zu verbrennen und die verbrannte Masse (Rasenasche) auf das abgeschälte Landstück