Wisch und Umgegend/43

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Wisch und Umgegend
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Kramperau. Kam der Feind wirklich ins Dorf, so stand der nahe See mit seinen Inseln als Zufluchtsstätte zur Verfügung. Als später die germanischen Kolonisten in die Probstei kamen, wird die Bezeichnung „Wenddorf” aufgekommen sein, wenngleich die amtliche Bezeichnung „Ritseresdorp” sich noch länger erhalten haben mag.

Daß nun der größte Teil der Probstei von 1139 bis 1216 fast menschenleer gewesen, ist nicht bewiesen, steht aber fest. Fiefbergen und Barsbek haben beispielsweise Namen, die der plattdeutschen Sprache entnommen sind. Da aber Fiefbergen mit Grabhügeln umgeben, da bei Barsbek ein großer Opferstein fand, werden beide Örter zur Wendenzeit bewohnt gewesen sein. Vermutlich wurden in diesen Dörfern alle Bewohner getötet, also, daß selbst der wendische Name völlig verloren ging. In Schönberg, früher Sconenberch, und Krokau werden Wendenreste geblieben sein, welche dann die wendischen Namen dieser Dörfer mit in unsere Zeit brachten.

Steinzeit, Bronzezeit und Eisenzeit.

Welches Volk vor den Wenden in unserer Gegend gewohnt hat, wissen wir nicht. Die historische Zeit ist vorüber und vorhistorische beginnt. Für unser Land liegt die vorgeschichtliche Zeit nicht so weit zurück, weil es zu jenen Ländern gehört, die recht spät von der Kultur aufgeschlossen.

Wo die Geschichte schweigt, da müssen die Steine schreien. Der vorhistorische Mensch kannte kein Metall. Aus Tierknochen, aus dem Horn des Rindes, namentlich aber aus dem Feuerstein, bereitete er sich seine Werkzeuge. Man nennt diese Zeit daher die Steinzeit. Der Mensch der Steinzeit machte aus dem Kuh- und Büffelhorn sein Trinkgefäß. Das Geweih des Hirsches benutzte er vielfach als Beilstiel. Man unterscheidet eine ältere und jüngere Steinzeit. Aus der älteren Steinzeit stammen Werkzeuge gröberer Art. Ihnen fehlt der Schliff. Es mag lange gedauert haben, bis der Mensch es lernte, dem Steinwerkzeuge eine bedeutende Glätte zu geben. Jedenfalls wurde der Schliff von Sachkennern ausgeführt. In der jüngeren Steinzeit liegen somit schon Spuren des Handwerkerstandes. Manche Werkzeuge, als Netzbeschwerer, Streitäxte und Steinhammer, erhielten ein Stielloch. In unserem