Wisch und Umgegend/11

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Wisch und Umgegend
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sonen ein Alter von mehr als 70 Jahren aufzuweisen hatten. Früher kam hier das kalte Fieber oft vor. So lagen 1827 den ganzen Winter über gegen 50 Schüler fieberkrank. Seitdem aber die Drainage ein- und durchgeführt ist, auch die Entwässerung der Salzenwiese eine weit bessere geworden, kennt man es nur noch dem Namen nach.

Die Wege, namentlich die Feldwege, waren früher oft unwegsam, ja grundlos. Man erzählt, daß namentlich das „Holtredder“ vielfach unpassierbar war. Es führte daher ein Fußsteig über die Höhen, also über den Slavenberg, und Jägersberg. Die Steiggerrechtsamkeit ist von der Gemeinde verkauft worden. Nur der Steig, der über den Jägersberg führt, ist der Nachwelt erhalten. Der Kirchweg ging ehemals um den Kiekberg. Da aber zwischen zwei Punkten der gerade Weg der kürzeste ist, so bahnte man sich in den 20er und 30er Jahren eine Straße durch den Berg. Doch gingen die Leichenzüge noch längere Jahre den alten Kirchweg. Durch den neu angelegten Weg erhielt unser Dorf die Form der arabischen Acht.

Der Vorweser des jetzigen Inhabers der Lehrerstelle war Hermann Kruse. Derselbe starb hier am 3. August 1885. Sein Vorgänger war Jürgen Cohrt. Er ist 97 Jahre alt geworden und hat volle 60 Jahre amtiert. Von 1825-29 war Hans Ruser, Sohn des Kätners Ruser in Wisch, Lehrer in unserem Orte. Er kam von hier als Organist nach Probsteierhagen. Ruser hatte das Kieler Seminar besucht, welches 1839 nach Segeberg verlegt wurde. Rusers Vorgänger war Hinrich Wiese, der 1825 abging. Er erhielt als Pension von jedem Vollhufner ½ Scheffel Weizen, Roggen und eine Wagenleiter voll Buschholz, von jedem Halbhufner die Hälfte. Wiese war Schulmeister und Maurer und starb nach langem Leiden. Das Lob der Bravheit folgte ihm. In der Schulchronik sind ferner noch Klaus Schlapkohl und Hilbert genannt. Schlapkohl starb 1797 den 30. Januar und Hilbert 1733. - 1669 Bau des ersten Schul- und Hirtenhauses, 1776 Neubau, 1880 letzter Neubau. Im jetzigen Schulhaus ist ein Balken vom vorletzten Bau angebracht, der die Inschrift trägt: Die Wischler Bauern haben 1776 dies Schulhaus bauen lassen. [1]

Hirtenhäuser hatte man früher auch in anderen Dörfern unseres Landes. Es scheint darnach, als wenn ehedem das Amt des Dorfhirten und Schulmeisters hier in einer Hand gewesen ist. Das Wischler Holz war früher nämlich noch nicht eingekoppelt. Dort wurde das Vieh des


  1. GenWiki-Red.: Handschriftliche Eintrag: Ein Balken mit der Jahreszahl 1660 ist ebenfalls im jetzigen Bau untergebracht.