Wisch und Umgegend/09

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Wisch und Umgegend
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weit entlegene Stakendorf, dahin gehört haben. Die Lage der Kapelle mußte sich somit im Laufe der Zeit als höchst unpraktisch erweisen. Es wäre demnach garnicht ausgeschlossen, daß man sie zu Propst Friedrichs Zeit, dem die meisten Dörfer der Probstei ihre Entstehung verdanken, abgebrochen und in Schönberg wieder aufgebaut hätte. Gegen diesen Gedanken streitet aber wiederum die Thatsache, daß die Schönberger Pfarrei 3 Hufen zugelegt erhalten hat, während die Hagener nur 2 erhielt. Es liegt darnach der Gedanke recht nahe, daß die Schönberger Kirche nicht nach, sondern vor dem Untergang der Kapelle - jedenfalls zu Propst Friedrichs Zeit - errichtet ist. Für den Pfarrer wurden hier sodann 2 Hufen ausgelegt. Als dann die Kapelle durch die Sturmflut vom Jahre 1260 unterging, werden die Dörfer, die in Wisch eingepfarrt waren - vermutlich nur Altwisch, Barsbek und einige Höfe; denn das nahe Krokau war mit Friedrichs Kolonisten besetzt - an Schönberg gekommen sein. Der Schönberger Pfarrer erhielt somit noch die dritte Hufe. Wenn hiergegen scheinbar der „Turmbarsch“ spricht, so ist der Fall wohl denkbar, daß die hohen Herren zu Barsbek nur unter bestimmten Bedingungen sich die Neuordnung gefallen lassen wollten, oder auch, daß man in solcher Weise für die hübsche Dotation Dank zollen wollte.

Der Lindholm

Gegen 300 m nördlich vom Kapellenberg liegt der Lindholm, ein kleiner Hügel. In Nordfriesland befindet sich ein Kirchdorf mit gleichem Namen. Friesische Wörter finden sich auch in der Mundart der Probsteier. So sagen Friese und Probsteier zur Ulme „Ipper“. Es wäre deshalb wohl möglich, daß friesische Kolonisten den Namen hierher verpflanzt hätten.

Die Wischler Räuberburg

Die Seeräuberburg soll im 30jährigen Kriege von den Kaiserlichen zerstört sein. Sie wird abgebrannt sein, da der Bauschutt - wie der frühere Eigentümer des betreffenden Grundstücks erzählt - deutliche Brandspuren zeigte. Erst in unserm Jahrhundert hat man gründlich damit aufgeräumt. Die Kellermauer war noch erhalten und der Kellerraum mit Bauschutt ausgefüllt. Man fand darin einen bronzenen Kessel, einen Leuchter und eine Wage. Die Wage ist nach Kiel gekommen. Ein