Tagebuch 1812 Ernst von Baumbach - Napoleons Russlandfeldzug/201

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Tagebuch 1812 Ernst von Baumbach - Napoleons Russlandfeldzug
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Tagebuch 1812 Ernst von Baumbach.djvu
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Wir marschirten mit unserer kleinen Caravane, bestehend aus dem Corporal Rösch, seiner Frau und vier Soldaten, an diesem Tage ungefähr halb Wegs und wendeten uns Nachmittags etwas links der Straße, um ein Obdach zu suchen, welches wir auch in einem kleinen verlassenen Dörfchen fanden. Ich war an der Spitze des Zuges und erblickte am andern Ende des Ortes einen Bauern, der eine Kuh fortzuführen im Begriff war. Ich eilte ihm nach, faßte die Kuh am Schwanz und kämpfte nun mit dem Bauern so lange um den Raub[1] das Thier, bis meine Leute herbeikamen, worauf der Bauer die Flucht ergriff. – Was wir von der Kuh nicht verzehrten, wurde als kostbares Gut auf die Pferde geladen und mitgenommen. Am 14.ten Nachmittags kamen wir nach Krasnoy, kurz nachdem die Rußen von der Garde aus dem Städtchen vertrieben worden waren. Gerne hätten wir unsern Marsch noch weiter fortgesezt, die Kosaken schwärmten aber überall herum, was uns nöthigte in einem verfallenen Stall eine abscheuliche Nacht zuzubringen,


  1. GenWiki-Red.: Übergeschriebenes ist unleserlich, scheint ausradiert zu sein.