Tagebuch 1812 Ernst von Baumbach - Napoleons Russlandfeldzug/181

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Tagebuch 1812 Ernst von Baumbach - Napoleons Russlandfeldzug
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Tagebuch 1812 Ernst von Baumbach.djvu
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bereits am Feuer und mit Sehnsucht erwarteten wir, daß sie hinlänglich gekocht sey, da erschien eine Abtheilung Soldaten von der jungen Garde, die uns vom Feuer und aus der Scheune jagen wollten. Nur mit vieler Mühe gelang es meinen Vorstellungen, daß sie uns an unserem eigenen Feuer duldeten, und des Hungerdefleisches[1] nicht beraubten, was uns denn auch herrlich schmeckte.

Die Garden waren der ausschließliche Gegenstand aller Sorgfalt des Kaisers; sie allein erhielten die geringen Vorräthe von Lebensmitteln, die sich noch hin und wieder fanden, und durften auch die übrigen Truppen berauben, ohne daß die dagegen erhobenen Klagen von Erfolg gewesen wären. Sie waren daher auch bei der Armee verhaßt.

Am Morgen des 9.ten brachen wir nach Smolensk auf. Das Schlachtfeld von Valutina-Gora, welches wir zu überschreiten hatten, glich einem großen Kirchhofe, denn es war fortwährend mit den Trümmern der Schlacht und mit halbverwesten Leichnamen bedeckt, die unter dem Schnee kleine Hügel bildeten. Man hatte sich


  1. GenWiki-Red.:Durchstreichung im Original.