Tagebuch 1812 Ernst von Baumbach - Napoleons Russlandfeldzug/089

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Tagebuch 1812 Ernst von Baumbach - Napoleons Russlandfeldzug
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Tagebuch 1812 Ernst von Baumbach.djvu
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Staub und Wassermangel, eine noch größere Qual verursachten, als auf den Märschen jenseits Witebsk. Auch fanden, bei dem gänzlichen Mangel einer Heerespolizei, die Reibungen mit andern Truppen, die sich nach ein und demselben Ziele drängten, in einem erhöhten Grad Statt, und vermehrten die Beschwerden des Marsches auf eine sehr empfindliche Weise. – In Polen waren, trotz der übelen Behandlung, doch viele Einwohner und namentlich Juden in ihren Wohnungen geblieben, und uns von wesentlichem Nutzen gewesen; mit dem Eintritt in das eigentliche Rußland, hatte sich dieses aber geändert: Juden fanden wir nicht, weil ihnen nicht erlaubt ist, in Rußland zu wohnen, und die übrigen Einwohner waren auf mehrere Stunden weit in die Wälder geflohen, nachdem sie, oder die Kosaken die Ortschaften angezündet hatten. Auf der Straße fanden wir daher wenig zu leben, auch konnte, wegen Mangel an Zeit, von der Verpflegsbehörde keine Fürsorge getroffen werden, es blieb also nichts übrig, als wieder zu den Requisitions-Commandos seine Zuflucht zu nehmen,