Tagebuch 1812 Ernst von Baumbach - Napoleons Russlandfeldzug/021

aus GenWiki, dem genealogischen Lexikon zum Mitmachen.
Zur Navigation springen Zur Suche springen
GenWiki - Digitale Bibliothek
Tagebuch 1812 Ernst von Baumbach - Napoleons Russlandfeldzug
Inhalt
Orts- und Namenregister | Glossar
GenWiki E-Book
<<<Vorherige Seite
[020]
Nächste Seite>>>
[022]
Tagebuch 1812 Ernst von Baumbach.djvu
Hilfe zur Nutzung von DjVu-Dateien
Texterfassung: fertig
Dieser Text wurde zweimal anhand der angegebenen Quelle korrekturgelesen.


Haßfurth, wo wir den Main auf Fähren übersetzten, nach Coburg zu marschiren. Von da nahm es seine Richtung über den Kahlert, einen Gebirgspaß des Thüringer Waldes, nach Saalfeld, Rudolstadt und Leipzig, wo mein Regiment am 28ten eintraf und in der Stadt einquartiert wurde.

Von Rudolstadt aus nahm ich Urlaub nach Weimar, um meine Schwester Sophie zu besuchen, welche Hofdame bei der damaligen Herzogin war. Ich freute mich sehr vor einer sich so großartig ankündigenden Weltbegebenheit, welche mich vielleicht für längere Zeit von dem Vaterland entfernt halten konnte und die voraussichtlich mit mancherlei Gefahren verknüpft war, wenigstens ein Glied meiner Familie zu sehen. Ich wurde bei Hof sehr gnädig aufgenommen und zur Tafel gezogen. Die Erbprinzeß, Großfürstin Marie von Rußland, war so gnädig, mir ein, in rußischer Sprache abgefaßtes, offenes Empfehlungsschreiben an ihre Landsleute mitzugeben, von welchem ich jedoch nie Gelegenheit fand, Gebrauch zu machen. Dasselbe wurde mir auf dem Rückweg in Kowno mit meiner ganzen übrigen Habe von den Franzosen geraubt. Ich