Schleswig-Holsteinische Kirchengeschichte/4/270

aus GenWiki, dem genealogischen Lexikon zum Mitmachen.
Zur Navigation springen Zur Suche springen
GenWiki - Digitale Bibliothek
Schleswig-Holsteinische Kirchengeschichte
Register  |  1. Band  |  2. Band  |  3. Band
4. Band  |  Inhalt des 4. Bandes
<<<Vorherige Seite
[269]
Nächste Seite>>>
[271]
SH-Kirchengeschichte-4.djvu
unkorrigiert
Dieser Text wurde noch nicht korrekturgelesen und kann somit Fehler enthalten.

Säcularisationen in großem Umfange eintraten. Diese Veränderungen betrafen auch unmittelbar das Herzogthum Holstein.

Aus dem säcularisirten Hochstift Lübeck entstand das Fürstenthum Eutin, und es kam zu verschiedenen Austauschungen zwischen der Stadt und dem Fürstenthum, wie zu einer Beendigung der Streitigkeiten wegen der Territorialhoheit über mehrere Stadt- und Stiftsdörfer. Ein Vergleich darüber kam am 3. Mai 1806 zu Stande. Unter Holsteinische Territorialhoheit kamen 17 ½ Dörfer des Johannisklosters und anderer städtischer Stiftungen, dahingegen wurden die Einwohner von 10 Dörfern und im Lübschen Antheil von Kurau nebst den Gütern Moisling, Niendorf und Reck ihrer Unterthanenpflichten entlassen und der Stadt Lübeck überwiesen. Mit Hamburg war schon am 21. April 1803 ein Vergleich abgeschlossen, wodurch die Stadt das dem Domcapitel zuständige Privateigenthum der beiden, unter der Holsteinischen Landeshoheit stehenden Dörfer Poppenbüttel und Spitzerdorf, den bisher Hamburgischen Antheil des Dorfs Hoisbüttel und die Dorfschaft Bilsen abtrat, Holstein hingegen das Dorf Alsterdorf und alle Ansprüche auf das Domcapitel der Stadt Hamburg überließ.

Das deutsche Reich nahte sich seiner Auflösung, indem mehrere deutsche Staaten zum Rheinbunde zusammengetreten waren, welcher sich unter französischen Schutz stellte. Der Kaiser Franz trat am 6. August 1806 als Oberhaupt des Reiches zurück, worauf der König von Dänemark wegen seiner bisherigen Reichslande aus dem Reichsverbande ausschied. Ein Königliches Patent vom 9. September 1806 erklärte, „daß das Herzogthum Holstein, die Herrschaft Pinneberg, Grafschaft Ranzau und Stadt Altona fortan unter der gemeinsamen Benennung des Herzogthums Holstein mit dem gesammten Staatskörper der dem Königlichen Scepter untergebenen Monarchie, als ein in jeder Beziehung völlig ungetrennter Theil derselben und der alleinigen unumschränkten Botmäßigkeit des Königs unterworfen sein sollte.“

Die dänische Monarchie behauptete übrigens ihre Neutralität so lange wie möglich; es war dies aber nicht mehr möglich, als der Kampf zwischen Frankreich und England immer heftiger ward. Napoleon verfolgte das System, alle Häfen des Festlandes vor England zu verschließen. Preußen verlor die Schlacht bei Jena.